Ein bisschen pathetisch vielleicht, die Rede von Martin Staab, doch wer kann und möchte schon widersprechen. Schließlich hat der Ehrenbürger erst kürzlich wieder Großmut bewiesen. Für das Stadtjubiläum 2017 gab er 100 000 Euro aus seinem Privatvermögen, die allerdings nicht mit der Statue in Zusammenhang stünden, wie Martin Staab ausdrücklich betont. Werner Messmer bekomme als Statue diesen Platz im Stadtgarten, weil "er stets nur das Beste für seine, für unsere, Stadt will und danach handelt. Er bekommt ihn, weil er ein großer Wohltäter und engagierter Bürger dieser Stadt ist", so Martin Staab: "Und weil er sich diese Ehre schlicht und ergreifend durch sein Handeln, seine Worte und Taten über viele Jahre hinweg verdient hat."
Es sind Worte, die dazu bestimmt scheinen, das öffentliche Bild von Werner Messmer nicht allein in Bronze zu gießen, sondern auch in Stein zu meißeln. Worte, die beinahe endgültig wirken, weil eine Steigerung kaum mehr möglich ist. Und tatsächlich wandelt sich der Moment zur Szenerie eines nahenden Abschieds von einem der beiden Werner Messmers im Stadtgarten. Dem verleiht nicht zuletzt der Wohltäter selbst Ausdruck: Seine Krankheit lasse ihm nicht mehr viel Zeit, sagt er, wobei die Enden seiner Sätze meist nur zu erahnen sind. "Ich liebe Radolfzell. Haltet mich in guter Erinnerung." Und spätestens jetzt muss den inneren Widerstand aufgeben, wer das Schauspiel zuvor vielleicht mit sacht empfundener Peinlichkeit verfolgt hat. Und ins Badnerlied einstimmen, ein weiteres Mal.
Die Statue
Die Bronzeskultur, die von nun an im Radolfzeller Stadtgarten steht, ist ein Werk des Bildhauers Friedhelm Zilly aus Moos. Dass sie im Stadtgarten von Radolfzell aufgestellt wird, beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am 2. Februar. Die Kosten für die Herstellung er Statue übernahm Werner Messmer selbst. Um die Pflege der Statue kümmert sich in Zukunft die Stadtverwaltung.