Ralph J. Schiel zog 2017 aus Konstanz nach Nenzingen. Er wuchs in München auf, war 1999 zum Studieren hier – und blieb. In seinem Haus, das Wohnen und Arbeiten in seiner „Werteagentur“ verbindet, fühlt sich der 44-jährige mit seiner Frau und den zwei Kindern sehr wohl. „Wir haben Hühner und Hasen, Gänse und Schweine sollen noch folgen. Im Garten bauen wir unser eigenes Gemüse an“, erzählt er. Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich durch seinen Lebens- und Berufsalltag.

Er sagte zu, als Sabine Hins von der Freien Grünen Liste ihn kurz vor der Wahl fragte, ob er kandidieren wolle. „Ich hatte in Konstanz über meine damalige Agentur schon Kontakte zur Politik, habe aber noch nie auf der anderen Seite gesessen“, sagt er. Er fühle sich in der Gemeinde gut aufgenommen, das Miteinander gefalle ihm und er wolle den Bewohnern etwas zurückgeben.

Schrittweise Weiterentwicklung der Gemeinschaft

„Ich empfinde uns als wohlhabende Gemeinde. Man hat die Freiheit zu agieren, nicht nur zu reagieren. Das ist eine große Chance, ökologische und soziale Themen voranzubringen.“ Ihm fallen das gemeinsame Nutzen eines Autos, mehr E-Mobilität und Mitfahrbänkle ein. Solche Dinge könne man nach und nach einführen und aufzeigen, welche Vorteile sie hätten – für die Gemeinde, die Bewohner oder den Tourismus. Gerne würde er älteren Menschen mehr Mobilität ermöglichen und die Generationen zusammenbringen.

Baumaßnahmen möchte er auch unter dem Aspekt der Zukunftsfähigkeit betrachten und so ein Signal setzen. „Es geht darum, regenerative Energien einzusetzen, Förderprogramme abzurufen, aber auch Fahrradstellplatze, Ladesäulen oder Lastenfahrräder anzubieten.“ Durch Fassaden- oder Dachbegrünung sei attraktives Bauen in die Höhe möglich. So könne man kleine Beiträge zu weniger Flächenverbrauch leisten, sagt er.

Offen für Ideen der Mitbürger

Mit Sabine Hins und Melanie Hörrmann-Bätzner trifft er sich regelmäßig. Sie laden alle an sozialen und ökologischen Themen interessierten Menschen ein, dazu zu stoßen und Ideen zu entwickeln, die Hins und er mit in den Gemeinderat nehmen können.