Mühlingen – Klein, fein, frei. Mit diesen drei Eigenschaften geht die private Weiherbachschule Mühlingen an den Start. Nach der Genehmigung als Gemeinschaftsschule und der Schließung der alten staatlichen Weiherbachschule in Zoznegg steht fest, die neue Schule wird höchstens eine Eingangsklasse haben. Das Feine daran, sie ist schon mit Werkräumen, Küche und Computern ausgestattet und startet im September mit einer Gymnasiallehrerin als Schulleiterin, die noch an den beruflichen Schulen in Rottweil Deutsch und Sport unterrichtet. Frei ist die Gemeinschaftsschule, was die Größe der Klasse betrifft, sagt Josephine Traber, die Vorsitzende des Trägervereins: "Wir brauchen keine 16 Schüler in der Eingangsklasse wie die staatlichen Schulen, wir können mit weniger Kindern starten."
Die Frauen aus dem Vorstand des Trägervereins sind überzeugt, dass bis zum September eine ansehnliche Schülerzahl zustande kommt. Petra Kible, die die Schulverwaltung übernommen hat, berichtet: "Es gibt viele Interessenten, wir rechnen mit weiteren Anmeldungen nach den Pfingstferien." Selbst eine bereits abgegebene Schulanmeldung bedeute kein Hindernis. Man könne die Kinder jederzeit ummelden, sagt Petra Kible: "Wir sind zuversichtlich, dass wir in der fünften Eingangsklasse zwischen 12 und 15 Schüler haben".
Diese Zuversicht teilt die neue Schulleiterin. Miriam Daferner wohnt in Mühlingen und hat das Projekt mit Spannung verfolgt. Bevor sie mit ihrem Mann wieder nach Süddeutschland gekommen sei, habe sie in Lübeck an einer Gemeinschaftsschule unterrichtet: "Ich bin von diesem Konzept überzeugt." Deshalb habe sie nicht gezögert, das Angebot anzunehmen: "Wo bekommt schon die Chance, bei Null anzufangen und diese pädagogische Herausforderung zu meistern?"
Die neue Gemeinschaftsschule will ab Klasse fünf auf allen drei Niveaustufen – Werkrealschule, Realschule und Gymnasium – unterrichten. Neben Miriam Daferner will der Trägerverein überwiegend Honorarkräfte einstellen. Die Rekrutierung von Lehrkräften für die Privatschule sei kein Problem. "Wir können als Privatschule Deputate mit weniger als 14 Stunden Unterrichtszeit anbieten, das ist für Lehrkräfte im Erziehungsurlaub interessant."
Die Vorstandsfrauen rechnen mit einem Einzugsgebiet im Norden bis Sauldorf, im Süden bis Bodman, im Osten bis Hohenfels, im Westen bis Emmingen-Liptingen. Ihren Optimismus für ihr Projekt ziehen sie auch aus der Unterstützung der Gemeinde Mühlingen. Die Gemeinde stellt das Schulgebäude in Zoznegg bereit, das Finanzkonzept werde in der nächsten Sitzung des Gemeinderats beraten, danach werde es der Öffentlichkeit vorgestellt. "Das erste Jahr ist gesichert", sagt Petra Kible.
Die Privatschule
- Schulgeld: Für Schüler an einer Privatschule müssen Eltern Schulgeld bezahlen. Die Weiherbachschule Mühlingen verlangt 100 Euro im Monat (1200 Euro im Jahr). Die ersten zwölf angemeldeten Schüler zahlen nur 50 Euro pro Monat oder insgesamt 600 Euro im ersten Schuljahr.
- Kontakt: Der Trägerverein bietet ein Beratungsgespräch mit Besichtigung der Schule an, Terminvereinbarung unter (0 77 75) 93 87 88 oder 01¦70¦29¦58¦28¦6 (Petra Kible) und per E-Mail an weiherbachschule@web.de