Doris Eichkorn

Auch die Mühlinger Eltern sorgen sich um die Beförderung ihrer Kinder. In der jüngsten Gemeinderatssitzung sprachen die Mütter Sandra Kempter und Melanie Kuolt an, was beim Busverkehr schief läuft. Sie und eine Vielzahl weiterer Eltern hatten sich bereits mehrfach an die vom Landratsamt eingerichtete Beschwerdestelle gewandt, jedoch auf diverse E-Mails keine Antwort erhalten. Sie bezeichnen die Probleme nicht mehr als Anfangsschwierigkeiten.

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Initiative gegen die Probleme

Die Eltern haben nun eine Initiative gegründet und wollen gemeinschaftlich die Probleme an der Wurzel packen. Für sie ist es untragbar, dass Kinder nun seit Wochen zur Schule gefahren werden müssen, um nicht permanent zu spät in den Unterricht zu kommen. Es habe auch einen Fall gegeben, als das Haltesignal eines Kindes am Ortsende von einem Busfahrer ignoriert worden sein soll. Das Kind hatte dann auf den nächsten rund sechs Kilometern keine Chance mehr, aussteigen und sicher nach Hause laufen zu können. Solch eine Erfahrung sitze bei einem Grundschüler tief und erzeuge Angst, betonen die Mitglieder der Initiative.

Kritik am zeitlichen Ablauf

Die Eltern haben sich die Fahrpläne genau angeschaut und nach ihrer Einschätzung manch ein zeitliches Missmanagement aufgedeckt. „Für eine Strecke brauche ich laut Google Maps 29 Minuten, der Schulbus soll dies laut Linie und mit diversen Aufenthalten in 19 Minuten schaffen? Das kann niemals funktionieren“, nannte Sandra Kempter als ein Beispiel von mehreren, welche jedem Gemeinderat schnell einleuchteten. Konrad Stocker aus Gallmannsweil ist Vater und Busfahrer. Er hatte bereits mehrfach Kontakt mit der zuständigen Stelle beim Landratsamt und dem entsprechenden Busunternehmen.

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Bürgermeister Manfred Jüppner will sich der Anliegen der Eltern annehmen. Die Sammlung von Daten der Elterninitiative mit den Änderungswünschen und Verbesserungsvorschlägen für die Routen sollen besprochen werden. Nicht nur Mühlinger Kinder, auch Erwachsene, welche den öffentlichen Personennahverkehr nutzen, seien vom Fahrplan-Chaos betroffen, betonte ein weiterer Zuhörer.

Auch Kritik an Umgang mit Beschwerden

Konrad Stocker bezeichnete, ebenso wie Sandra Kempter, den Busunternehmer, welcher den Bereich Mühlingen betreue, als sehr kooperativ. Allerdings gelte es ein Defizit im Informationsfluss zwischen der Beschwerdestelle des Landratsamts und den Eltern oder Beschwerdeführern zu beheben. Verunsicherung herrsche darüber, was mit den jeweiligen Mails an die Behörde passiert sei. „Es wäre eine Erleichterung zu wissen, dass sie überhaupt jemand zur Kenntnis genommen hat und wenn man eine Antwort erhalten würde“, so der Tenor der Eltern in der Gemeinderatssitzung.