Das SÜDKURIER-Tochterunternehmen Media Favoriten lädt Computernerds zu einem Hackathon ein. Die Expertin Saskia Mayer (36) erklärt, um was es dabei geht.

Frau Mayer, Sie veranstalten am 10. und 11. Juni im SÜDKURIER Medienhaus in Konstanz einen „Hackathon“. Können Sie diese Wortschöpfung zerlegen und erklären, was das bedeutet?

Der Begriff setzt sich zusammen aus “Hacking“ und “Marathon“. “Hacking“ meint in diesem Kontext das Lösen von Frage-/Problemstellungen. “Marathon“ bezieht sich auf die sehr kurze Zeit, die für die Lösungsentwicklung zur Verfügung steht. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern stehen in diesem Fall nur eineinhalb Tage zur Verfügung, um in kleinen Teams an den Problemen und Fragestellungen zu arbeiten.

Die SÜDKURIER Data Days sind ein Event (Hackathon), auf dem Talente aus unterschiedlichen Bereichen – etwa Data Scientists, Entwickler oder Datenjournalisten – zusammentreffen, um innovative und ungewöhnliche Lösungen für reale und relevante Probleme zu entwickeln. Das Ziel eines Hackathons ist dabei nicht die Entwicklung eines fertigen Produkts, sondern die Generierung einer Idee und eines dazu passenden Konzepts.

Sie hatten selbst die Idee dazu, jungen Menschen im SÜDKURIER Medienhaus diese Möglichkeit zu eröffnen. Warum?

Uns hat hierzu eine Anfrage des Netzwerks CorrelAid erreicht, die einen Kooperationspartner gesucht haben. Als ich gelesenen hatte, dass hierbei ein Hackathon im Bereich Data Science entstehen könnte, war ich begeistert. Der Bereich “Data Science“ ist für uns ein wichtiger zukunftsweisender Bereich, der eine große Rolle spielt in all unseren digitalen Produkten.

Mir ist es auf der einen Seite wichtig, mit dem Hackathon eine Plattform für Menschen zu schaffen, in der sie sich mit Gleichgesinnten (alle haben eine Leidenschaft für Daten) ein Netzwerk aufbauen können. Auf der anderen Seite bieten wir hier die Möglichkeit für Studierende und Interessenten, sich gemeinsam mit erfahrenen Fachkräften auszutauschen, um das eigene Verständnis für Daten und das eigene Fachwissen aufzubauen und sich selbst weiterzuentwickeln.

Kann man davon beruflich profitieren?

Ja. Unternehmen erwarten auf dem Jobmarkt sehr viel Wissen und Erfahrung bei Bewerbern, selbst wenn sie Studierende direkt nach dem Studium einstellen. Ich selbst stelle hohe Anforderungen, aber vertrete auch die Meinung, dass man als Unternehmen die Verantwortung hat, sich um Plattformen/Angebote/Events zu kümmern, damit genau diese Studierenden ihr Wissen aufbauen und Erfahrung sammeln können.

Welche Datensätze werden zur Verfügung gestellt, und was machen die Teilnehmer damit?

Wir werden hier an dieser Stelle viele verschiedene Daten zur Verfügung stellen. Wir werden auf der einen Seite Content bezogene Datensätzen von einem unserer größten Online Produkte liefern, sozusagen ein “SÜDKURIER Mining“ – Analysen der Artikeldaten, welche mithilfe einer API abgefragt werden können.

Wir wollen aber auch anbieten, den Weg selber zu erarbeiten, wie man an Datensätze kommen kann, die öffentlich sind, Pressemitteilungen scrapen, mit Natural Language Processing oder ähnlichen Verfahren klassifizieren und diese etwa mit öffentlichen Statistik abgleichen. Das gepaart mit einer Fragestellung führt einen zu neuen Erkenntnissen. Vieles wird an den SÜDKURIER Data Days sicher erst entstehen durch den Input der Teilnehmenden und hierauf freue ich mich besonders.

An welche Zielgruppe richtet sich so ein Hackathon?

Hier gibt es hinsichtlich Fachwissen oder Erfahrung keine Vorschriften. Wir haben für diesen Hackathon nur eine wichtige Grundbasis, die bestehen sollte, damit die Zusammenarbeit aller Teilnehmer richtig Spaß machen wird, und das ist die Leidenschaft für Daten. Von uns selbst werden Spezialisten aus den Bereichen Data Science, Entwicklung und Datenjournalismus dabei sein und als Mentoren teilnehmen.

Es werden 40 Plätze vergeben. Sind noch Plätze frei?

Aktuell sind noch ein paar Plätze frei. Also jeder, der Interesse und sich noch nicht angemeldet hat, sollte dies gleich nachholen. Wer weiß wie lange noch Plätze zur Verfügung stehen. Die Anmeldung befindet sich hier: sk.de/datadays

Werden Sie selbst auch hacken?

Daten finde ich spannend und die Schlussfolgerungen, die sich daraus ziehen lassen, unglaublich beeindrucken, aber meine Leidenschaft liegt eher im Organisatorischen, Strukturellen und in Prozessen. Daher bin ich ebenfalls vor Ort, aber übernehme die Verantwortung in der Planung und Organisation des Hackathon.