Eine gewisse Abnutzung der Räder eines Zuges durch die Berührung mit den Schienen ist normal. Bei der turnusmäßigen Untersuchung der Doppelstockwagen der Schwarzwaldbahn ist nun aber laut Angaben eines Sprechers der Bahn festgestellt worden, dass die Abnutzung an den Rädern der Wagen über das normale Maß hinausgehe und ein Sicherheitsrisiko darstelle.
Zugwagen in der Werkstatt
„Deshalb haben wir die Fahrzeugflotte in die Werkstatt der Deutschen Bahn in Freiburg gebracht – zur Sicherheit“, erläutert der Sprecher auf Anfrage des SÜDKURIER. Dort sollen sie bleiben, bis eine Untersuchung Näheres ergeben hat und danach zu eventuell nötigen Instandhaltungsmaßnahmen.
Es gebe beim Abrieb an den Rädern Grenzwerte und Grenzbereiche, bis zu denen sie beansprucht werden dürfen, erläutert der Sprecher weiter. Diese seien aber überschritten gewesen. Das Problem trat im Laufe dieser Woche auf, am Donnerstag entschied sich die Deutsche Bahn, die Züge untersuchen zu lassen.
Für Bahnkunden ist es ärgerlich: Ab sofort werden andere Wagen auf der Strecke Konstanz – Offenburg eingesetzt. Da aber wenige Ersatzfahrzeuge zur Verfügung stehen, ist die Flotte zur Hälfte reduziert. Die Schwarzwaldbahn fährt deshalb nur noch alle zwei Stunden (zuvor stündlich).
Auf der Strecke zwischen Offenburg und Karlsruhe kann ein stündlicher Takt angeboten werden (zuvor halbstündlich). Im frühmorgendlichen Pendler- und Schülerverkehr bleibe der gewohnte Fahrplan erhalten, so die Auskunft der Bahn: Dazu werden zusätzlich Busse eingesetzt.
Schon in den vergangenen Monaten hatte es etliche Zugausfälle und Schienenersatz auf dieser Strecke gegeben, weil der Personalmangel wegen eines hohen Krankenstands durch Corona erheblich war.
Der Kreisverband der FDP äußert sich empört über den erneuten Ausfall bei der Bahn: „Die erneute kurzfristige Ausdünnung des Fahrplans der Schwarzwaldbahn ist inakzeptabel. Die Bahn muss auch wegen der vielen betroffenen Pendler sofort für eine Lösung sorgen“, schreibt die FDP-Kreisvorsitzende Birgit Homburger in einer Pressemitteilung. Bereits im Februar und März seien auf der Strecke pandemiebedingt viele Züge ausgefallen. „Auf solche technische Probleme kann man sich vorbereiten. Es kann erwartet werden, dass die Bahn ihre Verträge ordentlich erfüllt“, so der stellvertretende Kreisvorsitzende Patrick Konopka, Gemeinderat in Allensbach. Zuverlässige Bahnverbindungen seien ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele, fügt Georg Geiger, FDP-Kreisrat hinzu.