Die Gesamtlage im Kreis Konstanz sei derzeit deutlich entspannter, sagt Landrat Zeno Danner zu Beginn der wöchentlichen Corona-Konferenz. Die Inzidenz liegt bei 75 pro 100.000 Einwohner, nähere sich also der angestrebten Zahl von 50 pro 100.000 Einwohner. „Das ist ein guter Stand und bildet die Situation real ab“, so Danners Einschätzung. Anfang Januar sei die Zahl der getesteten Personen zu gering gewesen, der Inzidenzwert daher wenig verlässlich.

Weniger Covid-Patienten in den Krankenhäusern

Auch in den Kliniken ist Entspannung spürbar: Im Konstanzer Krankenhaus seien sechs Personen mit einer Covid-19-Erkrankung auf der Normal-, zwei Patienten auf der Intensivstation, berichtet Marcus Schuchmann, klinischer Direktor am Krankenhaus. Die Kliniken Singen und Radolfzell weisen ein höheres Infektionsgeschehen auf: 48 Patienten seien in Isolation, 31 in Singen, 17 in Radolfzell, sagt Frank Hinder, ärztlicher Direktor am Klinikum Singen. In Singen befänden sich sechs Patienten auf der Intensivstation, vier davon beatmet, in Radolfzell liege ein Patient auf der Intensivstation.

Zwei bestätigte Fälle von Mutationen

Sorgen macht das mögliche Auftreten von Mutationen. Bisher wurde die Mutation bei zwei Reiserückkehrern aus Südafrika im Kreis Konstanz nachgewiesen, in beiden Fällen befänden sich die Personen in Isolation, berichtet der Landrat. „Ein weiterer Verdacht hat sich nicht bestätigt“, sagte Danner. „Gemäß der Einreiseverordnung waren die Personen verpflichtet, sich testen zu lassen“, erläutert Hannes Winterer, Leiter des Gesundheitsamts.

Wie man eine Sequenzierung vornimmt

Die am Flughafen vorgewiesenen Tests seien negativ gewesen, erst bei einer Wiederholung ergab sich die positive Testung. Über das Landesgesundheitsamt werde der Test in ein Labor zur Vorsequenzierung geschickt. Das vorläufige Ergebnis sei zu 95 Prozent sicher, eine Bestätigung gebe es wenig später. Danner plädiert für eine bundesweite Strategie, dass häufiger sequenziert werde, damit das Auftreten der Virusvarianten schneller erkannt werde.

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In den Kliniken wird Personal geimpft – aber im Schneckentempo

Bei der Impfstrategie geht es im Kreis Konstanz zu langsam voran – wie in vielen Regionen. Pro Woche stünden im Moment 1170 Impfdosen zur Verfügung, zuvor waren es 975. Die größere Zahl ist darauf zurückzuführen, dass man nun aus jedem Fläschchen sechs Impfungen statt fünf gewinne. Die Differenz werde dazu genutzt, Impfstoff an das Klinikpersonal weiterzugeben, erläutert Danner. Zudem erhalte dieses Impfstoff, wenn angemeldete Bürger nicht zur Impfung erschienen. „Das kommt aber kaum vor, am Freitag hatten wir nur zwei Impfdosen übrig“, sagte Danner. Viele Klinikangestellte kommen damit noch nicht in den Genuss eines Impfschutzes. Die Zahl sei noch verschwindend gering, sagt Marcus Schuchmann.

Neue Impftermine erst wieder Ende Februar

Weitere Impftermine werde es erst ab Ende Februar geben, sagte Danner auf Nachfrage. Immerhin seien die mobilen Impfteams des Kreises mit 500 Impfdosen pro Woche unterwegs. „Vermutlich sind wir bis Mitte März mit der Impfung in den Pflegeheimen durch, zumindest mit der ersten Impfung.“