Die gute Nachricht zuerst: Ja, der Frühling kommt endlich an den Bodensee. Die Schlechte: Ein bisschen Anlauf braucht er aber doch noch. „Das Hoch Ulla, ein Azorenhoch über dem Atlantik, schickt einen Ableger Richtung Mitteleuropa und die deutsche Bucht. Noch hängt ein blödes Regentief genau über Korsika und Sardinien. Das lenkt über Norditalien dichte Wolken über die Alpen“, erklärt Britta Siebert-Sperl, Meteorologin bei Wetterkontor, die aktuelle Wetterlage.

Ein Sonne-Wolken-Mix kommt näher

Was heißt das für die Menschen, die täglich bei der Suche nach dem Frühling auf ihre Wetter-App schauen und sich bereits über die kleinen Sonnen-Symbole freuen? Am Donnerstag, 18. Mai (Christi Himmelfahrt und Vatertag), wird es noch einen kräftigen Sonne-Wolken-Mix geben. Die Temperaturen werden laut der Wetterexpertin, morgens noch ziemlich frisch sein.

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„Die Temperaturen bewegen sich im einstelligen Bereich. Die Temperatur kommt nur langsam in die Gänge“, sagt sie. Bis zum Nachmittag klettere dann das Quecksilber im Thermometer auf etwa 13 bis 16 Grad Celsius. „Das fühlt sich aber wärmer an. Immer dann, wenn sich die Sonne durch die Wolken drückt“, so Siebert-Sperl. Auch auf Wind und einige unangenehme Windböen müssen wir uns hier einstellen. „Ein Ärgernis für die Radler“, sagt sie.

Der Freitag werde ähnlich. Doch ab Samstag, 20. Mai, besteht dann endlich Hoffnung auf ein paar Frühlingstage. „Am Samstag kommen deutlich mehr Sonnenanteile dazu. Morgens sind es schon 10 Grad, tagsüber werden es an die 20 Grad“, prognostiziert die Meteorologin. Zudem soll auch der Wind an Kraft verlieren. Sonnenhungrige und hartgesottene Schwimmer könne es da auch schon mal an See ziehen. Aber: Das Wasser des Bodensees hat jetzt noch eine Temperatur von rund 12 Grad. Und sobald die Sonne weg sei, sinke auch die Außentemperatur sehr schnell wieder.

(Archivbild) Eine tropfnasse Imperia im Konstanzer Hafen: Die letzten Wochen waren wenig frühlingshaft, sondern eher verregnet.
(Archivbild) Eine tropfnasse Imperia im Konstanzer Hafen: Die letzten Wochen waren wenig frühlingshaft, sondern eher verregnet. | Bild: Rindt, Claudia | SK-Archiv

Folgt gleich der Sommer?

Der Sonntag, 21. Mai, könnte laut der Wetterexpertin seinem Namen alle Ehren machen. „Sonntag könnten es 22 bis 24 Grad werden“, sagt sie. Aber eine Einschränkung gebe es: Am Wochenende entwickle sich ein Tiefdruckgebiet bei den Westalpen und könnte wieder feuchte Luft zu uns lenken. Dadurch steige das Schauer- und Gewitterrisiko. „Aber das wird dann wohl eher Richtung Südschwarzwald und Alb ziehen“, sagt Siebert-Sperl.

Und wie sieht es generell aus? Ist der Frühling endlich am Bodensee angekommen? Oder kommt direkt der Sommer zu uns? „Manche Meteorologen schielen schon auf die 30-Grad-Marke. Ich sehe das nicht“, sagt sie. Die Böden seien noch eiskalt und nicht aufgeheizt. Aber es werde zunehmend wärmer. „Es bleibt relativ warm. Es könnten aber einige Schauer dabei sein. Doch es ist nicht gleich wieder super schlecht“, sagt Siebert-Sperl.

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