Es ist Mittagszeit. Corina Hofmann nutzt die Zeit, um einen Corona-Test zu machen. Dazu geht sie zur Corona-Teststation auf dem Edeka-Vorplatz an der Reichenaustraße in Konstanz. „Ich möchte meinen Sohn besuchen. Er liegt auf der Intensivstation im Krankenhaus“, sagt sie. Um ihn besuchen zu dürfen, braucht die Frau aus Tägerwilen einen negativen Corona-Test.

Das könnte Sie auch interessieren

Für den Einlass in Gesundheitseinrichtungen, wie zum Beispiel in ein Krankenhaus oder Pflegeheim, müssen Besucher einen negativen Corona-Test vorweisen. Wer eine Bescheinigung hat, kann bei Corona-Teststationen einen kostenlosen Bürgertest machen. Auch wer zu Risikogruppen (zum Beispiel besonders gesundheitlich gefährdeten Personen) zählt, hat Anspruch auf einen Bürgertest. Ebenso haben laut Corona-Verordnung Frauen im ersten Schwangerschaftsdrittel, Kinder bis fünf Jahre, Haushaltsangehörige von Infizierten und pflegende Angehörige Anspruch auf einen Gratistest.

Lars Hammer ist der Betreiber der Ludwig-Herbert-Corona-Teststation beim Edeka in Konstanz. Er findet die Vorschriften, die in der aktuellen Corona-Verordnung vorgegeben sind, kompliziert. „Da durchzusteigen, ist nicht einfach. Immer wieder müssen wir unsere Kunden aufklären“, sagt er. Viele Menschen, die für einen kostenlosen Test kommen, ziehen verärgert wieder ab, weil sie nicht wissen, wann sie für einen kostenlosen Bürgertest berechtigt sind.

An einem Aushang steht, wer einen kostenlosen Bürgertest machen kann und wer 3 Euro zuzahlen muss.
An einem Aushang steht, wer einen kostenlosen Bürgertest machen kann und wer 3 Euro zuzahlen muss. | Bild: Steinert, Kerstin

80 Test-Stationen gibt es noch im Landkreis

Aber, das sagen Hammer seine Kundenaufzeichnungen, die Corona-Teststationen seien dringend nötig. „Die Anzahl der Testungen korreliert mit der Inzidenz“, sagt er. Vor der Herbstwelle seien pro Woche etwa 500 bis 600 Tests durchgeführt worden. Jetzt seien es fast doppelt so viele. Momentan liegt die Inzidenz im Kreis Konstanz laut dem Landesgesundheitsamt bei 505,7 (Stand: 25. Oktober). 80 Prozent der Menschen, die sich testen lassen, würden kommen, weil sie einen Besuch im Krankenhaus oder Pflegeheim planen. Oft würden diese Personen jeden Tag bei der Teststation auftauchen.

Alexandra Steiger kommt täglich zur Teststation. „Ich besuche jeden Tag meine Mutter im Altersheim“, sagt sie. Sie habe daher auch eine Bescheinigung, sodass sie einen kostenlosen Corona-Test machen kann. „Ich bin sehr froh, dass es die Teststationen noch gibt und es eigentlich gut funktioniert“, sagt sie. Knapp 80 offizielle Test-Stationen gibt es im Landkreis Konstanz noch, die auf der Homepage des Landratsamtes aufgeführt sind.

Das könnte Sie auch interessieren

Es gibt noch eine weitere Gruppe, die zumindest einen vergünstigten Corona-Test machen kann: Wer zu einer Familienfeier, zu Konzerten oder anderen Innenveranstaltungen geht, muss eine Zuzahlung von 3 Euro leisten. Das gilt auch bei roter Corona-Warn-App oder vor privaten Treffen mit Menschen ab 60 oder mit Vorerkrankung außerhalb von Kliniken oder Pflegeeinrichtungen.

Doch wie wird das überprüft? „Die Kunden müssen eine Selbstauskunft ausfüllen und unterschreiben“, sagt Hammer. Alle anderen müssen den Corona-Test vollumfänglich bezahlen. „Bei uns kostet das 9,50 Euro“, sagt Hammer.