Die Liste der illegalen Gegenstände, die Zollbeamte bei ihren Kontrollen finden, ist lang – Drogen, Waffen und Bargeld sind nur einige Beispiele. Eine Übersicht über einige besondere Erfolge der Beamten im vergangenen Jahr:

Musikalische Schmuggelware
Dank einem guten Bauchgefühl konnten Zöllner am Zollamt Rheinheim im Kreis Waldshut den Schmuggel von 21 Klavieren verhindern. Die Schmuggler, zwei Männer, fielen den Zollbeamten auf, als sie sieben Klaviere aus der Schweiz nach Deutschland einführen wollten. Da sie keine Zollpapiere mit sich führten, drehten sie wieder um und versprachen, die Papiere umgehend in der Schweiz zu besorgen.
Weil die Beamten mit einem unguten Gefühl zurück blieben, fuhren sie zur genannten Lieferadresse in Deutschland – und trafen dort wieder die beiden Männer mit den sieben Klavieren wieder. Die erforderlichen Zollpapiere konnten sie noch immer nicht vorlegen. Und nicht nur das: Bei einer Befragung gaben sie zu, zwei Tage zuvor bereits 14 Klaviere illegal nach Deutschland gebracht zu haben – insgesamt hatten alle Instrumente einen Wert von etwa 10 000 Euro.

Haarige Angelegenheit
Tierische Fracht ging den Zöllnern im März 2019 am Zollamt Waldshut ins Netz. In einem Paket aus Russland, das an eine Frau aus dem Kreis Waldshut adressiert war, fanden die Beamten zehn getrocknete Vogelspinnen und einen Schmetterling. Mindestens drei der Spinnen standen unter besonderem Schutz. Weil das Paket jedoch nicht von der Adressatin, sondern von ihrem Mann bestellt worden war und es auch abholte, wurde gegen ihn ein Strafverfahren eingeleitet.

Kiloweise Drogen
3,5 Kilogramm Marihuana fanden Zöllner im Landkreis Rottweil bei der Kontrolle eines Fahrzeugs auf der Autobahn 81. Versteckt hatte der 25-Jährige Besitzer die Drogen in der Reserveradmulde. Vor der Kontrolle hatte der junge Mann noch geleugnet, Betäubungsmittel, Waffen oder andere verbotene Gegenstände mitzuführen. Die Beamten ließen sich jedoch nicht täuschen und bemerkten bald den intensiven Geruch nach Marihuana.

Originelles Versteck
Ebenfalls Marihuana hatte ein Mann dabei, dem die Zöllner bei einer Fahrzeugkontrolle auf der Bundesstraße 31 im Schwarzwald-Baar-Kreis auf die Schliche kamen. Um die mehr als ein Kilogramm schweren Drogen zu verstecken, hatte er sie in den Karton einer Küchenmaschine gesteckt. Das half aber nichts: Die Beamten fanden das Marihuana im Wert von über 11 000 Euro trotzdem.

Hunger auf Pilze
Dass ihr Appetit zu groß war, wurde zwei in der Schweiz wohnhaften Männern zum Verhängnis. Als sie beim Zollamt Laufenburg kontrolliert wurden, fanden die Beamten in ihrem Auto neun Kilogramm Steinpilze – nach dem Bundesnaturschutzgesetz dürfen aber nur ein Kilogramm pro Tag und Person gesammelt werden. Nachdem die beiden Männer eine Sicherheitsleistung von knapp 900 Euro für die auf sie zukommenden Bußgelder bezahlten, durften sie mit zwei Kilogramm ihres Fundes in die Schweiz einreisen – die restlichen sieben aber wurden beschlagnahmt.

Wertvolle Fracht
So einen Fund macht man nicht alle Tage: Bei einer Kontrolle im Landkreis Tuttlingen entdeckten Zöllner Goldmünzen und Bargeld im Wert von über 65 000 Euro im Auto zweier Reisenden. Der 88-jährige Mann und die 78-Jährige Frau gaben zunächst an, keine nennenswerten Bargeldbeträge mit sich zu führen, ihre Lüge flog aber auf. Im Kofferraum fanden die Beamten eine Aktentasche mit den Münzen. Das Geld hatten die Beiden aus Schaffhausen eingeführt.
Wer Bargeld im Wert von insgesamt 10 000 Euro oder mehr aus einem Nicht-EU-Staat nach Deutschland bringt oder aus Deutschland in ein solches Land ausreicht, muss dieses unaufgefordert bei der zuständigen deutschen Zollstelle anmelden.
Protest nach Schmuggel und Flucht
Ein 80-Jähriger hat 2019 nur einen Schmuggelversuch gewagt, sondern war zudem auch noch vor Zollbeamten geflüchtet. Wie das Hauptzollamt Singen schreibt, wendete der Mann in Randegg mitten auf der Straße, als er die Zöllner sah, und fuhr in seinem Sportwagen davon. Er konnte jedoch schon nach kurzer Zeit gestoppt werden. Warum er sich aus dem Staub machen konnte, wurde beim Blick in sein Fahrzeug deutlich: Dort fanden die Beamten Luxusbekleidung im Wert von fast 9000 Euro, die er in der Schweiz gekauft und ohne erforderliche Zollabfertigung nach Deutschland gebracht hatte.
Einsichtig zeigte der 80-Jährige sich aber nicht: „Er hatte einfach keine Lust, die Abgaben für seine Kleidung zu zahlen“, schreibt das Hauptzollamt Singen. Allem Protest zum Trotz wurde ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet und er musste eine Sicherheit für die zu erwartenden Einfuhrabgaben in Höhe von fast 2900 Euro zahlen. Außerdem kam laut Zoll eine empfindliche Strafe auf ihn zu.
Säckeweise Münzgeld
Rund 18 000 Euro entdeckten Zöllner am Grenzübergang Bietingen in einem Fahrzeug zweier Männer – allerdings nicht in Scheinen, sondern in Münzen. Die Reisenden hatten zunächst angegeben, keinen nennenswerten Bargeldbetrag dabei zu haben. Die Münzen, die in Beuteln unter der Reserveradabdeckung versteckt waren. Der Beifahrer gab laut Zoll an, dass die Münzen das Fahrzeug im Winter beschweren sollten. „Sein Pech dabei war nur, dass das Fahrzeug Vorderradantrieb hatte“, kommentiert der Zoll trocken. Bei einer weiteren Untersuchung des Autos wurden weitere Beutel mit Münzen gefunden – insgesamt wogen sie über 40 Kilogramm.

Doppelt frech
Besonders dreist war ein Mann, der dem Zoll am Grenzübergang Bietingen ins Netz ging. Er legte für eine teure Uhr nicht nur eine falsche Rechnung mit einem viel niedrigeren Preis vor, als die Uhr tatsächlich wert war – im Gepäck des Mannes fanden die Zöllner schließlich die Originalrechnung in Höhe von über 10 000 Euro – sondern wollte sich dafür auch noch die Mehrwertsteuer erstatten lassen. Insgesamt legte er den Beamten sogar sechs Ausfuhrscheine vor, obwohl er außer der einen Uhr keine weitere der Waren dabei hatte.