Manch ein Tourist verfährt sich, wenn er am Bodensee radelt, vorzugsweise in Radolfzell. Aber auch in Konstanz, Engen oder Stockach ist nicht immer ganz klar, wohin der Radweg führt – oder wo er weitergeht. Oder: Wie kommt man aus Konstanz nach Meersburg, wenn doch der See dazwischen liegt?
Der Kreis Konstanz will dagegen jetzt etwas unternehmen. Alle Strecken, ob sie nun in Kreis, Bundes-, Landes- oder kommunaler Verantwortung liegen, sollen einheitlich beschildert werden, heißt es in einer Sitzungsvorlage für den Technischen und Umweltausschuss, der am Montag, 27. März, stattfand.
Manche Kreise sind schon weiter
Verschiedene umliegende Landkreise wie Tuttlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis und Sigmaringen haben demnach ihre Beschilderung schon vorgenommen. Im Jahr 2022 hat das Land die Landesradfernwege beschildern lassen. Besonders günstig ist das Projekt, das der Kreis sich vornimmt nicht: Eine umfassende Beschilderung der Radwege, die ein Planungsbüro vornehmen soll, kostet etwa 500.000 Euro.
Allerdings können diese Kosten laut Sitzungsvorlage zu 80 Prozent durch das Land gefördert werden, womit für den Kreis konkret noch 100.000 Euro zu finanzieren wären. Diese Summe übernimmt der Kreis aber nicht allein. Die Kosten werden auf den Kreis und die jeweiligen Kommunen aufgeteilt, je nachdem, zu welcher Straße der jeweilige Radweg gehört.
Bis die Beschilderung abgeschlossen sein wird, dauert es etwa eineinhalb bis zwei Jahre. Danach sollen die Radwegeschilder in einem Turnus von fünf Jahren gewartet und, falls nötig, ausgetauscht werden. Die Wartung aller Schilder kostet etwa 10.000 Euro.
Etwa 100.000 Euro zahlt der Kreis
Hans-Peter Storz wollte in der Sitzung wissen, wie die Berechnung der 100.000 Euro zustande komme. Es handle sich dabei um eine Schätzung, die auf den Erfahrungen der Nachbarlandkreisen beruhe, sagte Radwegekoordinatorin Sandra Sigg. Der Landkreis werde alle Arbeiten in diesem Zusammenhang organisieren und sie dann den Kommunen anteilig in Rechnung stellen.
Thomas Auer, Bürgermeister von Gailingen, wollte wissen, ob die Beschilderung mit den Schweizer Nachbarn koordiniert werde. Das sei eine gute Anregung, sagte Sandra Sigg, sie werde das an das Planungsbüro weitergeben.