Sie organisieren, arrangieren, halten den Rücken frei, sie beraten oder packen tatkräftig an. Ohne sie wären auch die besten Kandidaten einer Oberbürgermeisterwahl überfordert. Die Wahlkampf-Manager, die Wahlkampf-Helfer oder die Wahlkampf-Strategen.

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Hinter jedem der fünf Konstanzer Kandidaten arbeiten weitgehend im Verborgenen Menschen, die dabei mithelfen, dass am 27. September ihr Auftraggeber als Oberhaupt der Stadt Konstanz feststeht. Wir stellen aus den Wahlkampfteams jeweils eine Person vor. Heute Team Burchardt, Team Matt und Team Pantisano.

Mit diesem Wagen fährt das Wahlkampfteam von Amtsinhaber Uli Burchardt Unterlagen zu Vor-Ort-Terminen. Am Steuer Jan Mittelstaedt.
Mit diesem Wagen fährt das Wahlkampfteam von Amtsinhaber Uli Burchardt Unterlagen zu Vor-Ort-Terminen. Am Steuer Jan Mittelstaedt. | Bild: Schuler, Andreas
  • Jan Mittelstaedt: Der 50-Jährige entschied sich Ende 2019, Oberbürgermeister Uli Burchardt seine Hilfe anzubieten. „Ich hatte schon länger festgestellt, dass viele Dinge in Konstanz richtig gut laufen“, erklärt er. „Und ich wollte mithelfen, dass die eingeschlagenen Wege weiter gegangen werden.“
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  • Schnell wurden sie sich einig. Kuriosität am Rande: Der Geschäftsführer der Werbeagentur Lorth, Gessler, Mittelstaedt war vor acht Jahren Wahlkampfmanager von Sabine Reiser, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erhielt, im zweiten aber Uli Burchardt unterlag.
Jan Mittelstaedt.
Jan Mittelstaedt. | Bild: Schuler, Andreas
  • „Nach der Wahl wurde mir schnell klar, dass die Konstanzer ein gutes Gespür hatten. Nachweislich waren die meisten Entscheidungen, die von ihm moderiert oder eingebracht wurden, einstimmig oder sie hatten eine überwältigende Mehrheit.“ Während des Gesprächs mit dem SÜDKURIER ruft Uli Burchardt an. „Sorry, da muss ich ran. Es ist sehr schwer, ihn zu erreichen. Er arbeitet derzeit rund 80 Stunden pro Woche als OB und als Kandidat.“
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  • Jan Mittelstaedt arbeitet in Doppelfunktion für Burchardt: einerseits als Wahlkampfmanager, andererseits als Geschäftsführer der Agentur, die Aufträge für den Wahlkampf erhält – mindestens 40 Stunden pro Woche. Dazu kommt noch die übrige Arbeit in der Agentur.
Sophie Tichonenko steht am Seerhein mit ihrer Kamera. Die Studentin begleitet Luigi Pantisano zu Gesprächen mit Bürgern der Stadt und ...
Sophie Tichonenko steht am Seerhein mit ihrer Kamera. Die Studentin begleitet Luigi Pantisano zu Gesprächen mit Bürgern der Stadt und hält die Treffen fotografisch fest. | Bild: Tesche, Sabine
  • Sophie Tichonenko: Die 22-Jährige ist eine von zehn Personen, die Luigi Pantisano ehrenamtlich im Team unterstützen. Die Studentin der Politikwissenschaft und der Soziologie begleitet den Kandidaten auf Termine mit Bürgern und hält die Gespräche bildhaft fest. Einen Teil ihres Studiums finanziert sie mit professioneller Fotografie. Der Kontakt zu Pantisano kam über einen Bekannten zustande. Der Kandidat entdeckte die Bilder, die die junge Frau schoss, und fragte, ob sie ihn nicht unterstützen wolle. „Da er mir politisch zusagt und ich sehr an Politik interessiert bin, habe ich zugesagt“, berichtet Sophie Tichonenko. „Er hat mich schnell als Mensch und als Politiker begeistert.“
Sophie Tichonenko.
Sophie Tichonenko. | Bild: Schuler, Andreas
  • Sie selbst setzt sich für Klimaschutz und Menschenrechte ein – auch als Demonstrantin auf der Straße. Die Kamera hat sie immer dabei. „Ich würde später als Beruf gerne Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen als Fotografin begleiten“, erläutert die 22-Jährige. Sie bemängelt, dass in Konstanz bisher so wenig aus dem großen studentischen Potenzial gemacht werde.
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  • „Da liegt so viel brach, was genutzt werden könnte. Wieso werden Studierende so selten für die Belange der Stadt und der Gesellschaft genutzt?“, fragt sie und: „Konstanz könnte eine Vorreiterrolle spielen. Doch bisher fehlen konkrete Ziele.“
Jens-Peter Volk ist Grafiker und Geschäftsführer des Ateliers für konzeptionelle Gestaltung. Er unterstützt Andreas Matt, der vor rund ...
Jens-Peter Volk ist Grafiker und Geschäftsführer des Ateliers für konzeptionelle Gestaltung. Er unterstützt Andreas Matt, der vor rund 20 Jahren Kunde seiner Agentur war. | Bild: Schuler, Andreas
  • Jens-Peter Volk: Andreas Matt war vor rund 20 Jahren Kunde des Ateliers für konzeptionelle Gestaltung. Aus der geschäftlichen Beziehung wurde schnell eine freundschaftliche. „Wir hatten viel Spaß bei der gemeinsamen Arbeit“, sagt der Designer Jens-Peter Volk, der die Agentur heute noch mit seinem Bruder Harald Volk führt.
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  • Jens-Peter Volk ist zudem Dozent an einer Hochschule in Zürich. „Mich fasziniert an Andreas Matt, dass er seit Jahren auf diesen Punkt hinarbeitet“, sagt er. „Er hat monatlich Geld beiseite gelegt, um die Kandidatur zu finanzieren.“
Jens-Peter Volk.
Jens-Peter Volk. | Bild: Schuler, Andreas
  • Bereits vor acht Jahren habe Andreas Matt mit einer Kandidatur kokettiert, „doch heute hat er die Reife, die Erfahrung und das Alter für das Amt“. Die Zusammenarbeit bezeichnet der 54-Jährige als konstruktiv und durchaus streitbar. „Ich gebe ihm oft contra“, erzählt er. „Das ist auch eine meiner Aufgaben. So ein Wahlkampf ist emotional und lebt von unterschiedlichen Meinungen.“
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  • Jens-Peter Volk bezeichnet Andreas Matt als „guten Kommunikator, der in der Sache zwar aggressiv sein kann, als Mensch aber freundlich und zuvorkommend ist“. Er löse in den Köpfen der Menschen das Schubladendenken, „weil er auf alle Menschen zugeht und offen mit ihnen diskutiert“. Vor knapp einem Jahr begann die Zusammenarbeit der beiden.
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