Das hätte übel ausgehen können! Eine Verfolgungsjagd zwischen einem noch nicht ermittelten Autofahrer und der Polizei endete am frühen Donnerstagmorgen, 1. Dezember, an einer Laterne in Wollmatingen. Nur glücklichen Umständen und der Uhrzeit ist es wohl zu verdanken, dass bei der Fahrt mit überhöhter Geschwindigkeit und dem Zusammenstoß niemand schwer verletzt wurde.

Alles begann mit falschem Abbiegen

Wie das Polizeipräsidium Konstanz mitteilt, begann alles auf der Reichenaustraße. Gegen 5 Uhr bog dort ein Suzuki auf Höhe der Eni-Tankstelle entgegen der Fahrtrichtung direkt vor einem Streifenwagen in die Kreuzung ein. Die Polizisten forderten den Fahrer daraufhin zum Anhalten auf, um eine Verkehrskontrolle durchzuführen. „Er ignorierte das jedoch und flüchtete in Richtung Fürstenbergstraße“, berichtet Polizeisprecherin Katrin Rosenthal.

Links der Reifen, den der Wagen verloren hat. Die eingezeichneten Spuren zeigen, dass er auch über den Fußweg raste, ehe er etwa 100 ...
Links der Reifen, den der Wagen verloren hat. Die eingezeichneten Spuren zeigen, dass er auch über den Fußweg raste, ehe er etwa 100 Meter weiter gegen die Laterne krachte. | Bild: Jürgen Rößler

Auf seiner Flucht gefährdete der Fahrer in der Fürstenbergstraße dann zunächst eine bislang unbekannte Fußgängerin, die gerade die Straße überqueren wollte und sich nur durch einen Sprung zur Seite retten konnte. Im Bereich der Radolfzeller Straße/Ecke Riedstraße raste das Auto schließlich gegen eine Verkehrsinsel, woraufhin sich der linke vordere Reifen löste und wegsprang. Kurz darauf krachte der Wagen gegen eine Straßenlaterne direkt vor dem Friseursalon Haargenau in Wollmatingen.

Insassen suchen sofort das Weite

Sowohl der Fahrer als auch die Beifahrerin flüchteten. Trotz der heftigen Kollision, bei der sich der Lichtmast deutlich verbog, konnten sie noch schnell genug laufen und entkamen den Beamten. Dabei war die Laterne letztlich sogar ihr Glück, wie Saloninhaberin Angela Püster feststellt: „Wenn die nicht gewesen wäre, wären die bei mir im Geschäft gelandet.“

Ohne die Laterne, die ihn aufhielt, wäre der Suzuki in das Friseurgeschäft von Angela Püstel gerast.
Ohne die Laterne, die ihn aufhielt, wäre der Suzuki in das Friseurgeschäft von Angela Püstel gerast. | Bild: Jürgen Rößler

Püster war durch den Knall gegen 5.20 Uhr unsanft geweckt worden, ohne sofort mitzubekommen, was vorgefallen war. Ihre Wohnung liegt an der hinteren Seite des Gebäudes, und der Laden vorn an der Straße öffnet erst später. Im Schaufenster des Friseurgeschäfts ist nun ein deutlicher Riss. „Die Scheibe wurde von einem Autoteil getroffen. Ich hoffe, sie kann schnell ausgewechselt werden“, sagt die 54-Jährige.

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Der Bereich Fürstenbergstraße/Radolfzeller Straße war während der Unfallaufnahme und der Bergung des Autos vollständig gesperrt – das führte im Berufsverkehr zu erheblichen Behinderungen. Um die Sicherung der stark beschädigten Straßenlaterne und die Reinigung der Straße kümmerten sich die Stadtwerke und die Technischen Betriebe Konstanz. Neben dem Friseurgeschäft wurde noch ein weiteres Gebäude beschädigt. Die Gesamthöhe des Schadens steht laut Polizeisprecherin Rosenthal bislang nicht fest.

Polizei sucht die Frau, die sich retten konnte

Durch das Kennzeichen des Wagens ist der Halter des Fluchtwagens bekannt. Ob dieser selbst beteiligt war, und warum sich die beiden Insassen der Kontrolle entzogen, müssen nun die Ermittlungen zeigen. Die Konstanzer Polizei bittet Zeugen und insbesondere die Frau, die durch den Suzuki auf der Fürstenbergstraße beinahe umgefahren wurde, sich unter (07733) 9960-0 bei der Verkehrspolizei Mühlhausen-Ehingen zu melden.

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Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ein Autofahrer (fast) in ein Konstanzer Geschäft kracht. So hatte im Oktober 2017 ein 22-jähriger Autofahrer aus der Schweiz auf regennasser Bodanstraße die Kontrolle über seinen hochmotorisierten Wagen verloren und war in die Schaufensterscheibe eines Küchengeschäfts gefahren.

(Archivbild) Nach dem Unfall im Jahr 2017 auf der Bodanstraße. Auch damals kamen Fußgänger nur mit viel Glück unverletzt davon.
(Archivbild) Nach dem Unfall im Jahr 2017 auf der Bodanstraße. Auch damals kamen Fußgänger nur mit viel Glück unverletzt davon. | Bild: Oliver Hanser | SK-Archiv

Auch damals legte Fortuna eine Sonderschicht ein: Zwei Fußgänger wurden nur leicht von dem über den Gehweg springenden Wagen touchiert.

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