Die Gas- und Strompreisbremsen, die der Bund zur Entlastung der Bürger verabschiedet hat, greifen seit dem 1. März. Doch in Konstanz hat das beim Hauptenergieversorger, der Stadtwerke Konstanz, für Probleme gesorgt. Das städtische Unternehmen hat Abrechnungsfehler eingeräumt.

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Die Abrechnungen seien sehr komplex und individuell, deshalb habe es mit der Software bei einigen wenigen Abrechnungsfällen Probleme bei der Umsetzung gegeben, teilte der Energieversorger in einer Pressemitteilung mit. „Es gab kleinere Ursachen und vor allem Fälle, bei denen die Verbrauchsprognose, die für die Berechnung des Entlastungskontingents notwendig ist, nicht korrekt beziehungsweise mit dem Wert „Null“ belegt war“, teilt Josef Siebler, Pressesprecher der Stadtwerke.

Kundenzahl im dreistelligen Bereich betroffen

Betroffen sei eine Kundenzahl im niedrigen dreistelligen Bereich. Es sei allerdings noch zu prüfen, ob der Wert „Null“ tatsächlich fehlerhaft sei, oder ob es sich um Häuser und Wohnungen handele, die tatsächlich im vergangenen Jahr gar keinen Energieverbrauch hatten. Gemessen an der Zahl der Entlastungsmitteilungen, die die Stadtwerke an ihre Kunden in Folge der Preisbremsen verschickt hätten, handele es sich lediglich um unter 0,5 Prozent.

„Etwaige Fehler werden von uns in den kommenden Tagen erkannt und bereinigt. Spätestens im Rahmen der nächsten Jahresrechnung erfolgen nochmals Plausibilisierungen zu abgerechneten Mengen und Preisen“, lässt sich Geschäftsführer Norbert Reuter in einer Pressemitteilung zitieren.

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Bei der Jahresrechnung würden alle vorhandenen Daten nochmals abgeglichen, teilt Josef Siebler auf Nachfrage mit. „Dabei wird beispielsweise überprüft, ob das Rechnungsergebnis zu den Vorjahresdaten passt, ob es plausibel zu den im laufenden Jahr gehobenen Abschlägen, Zahlungen und Verbräuchen passt“, so Siebler. Abweichungen vom zu erwartenden Ergebnis werden angezeigt und individuell geprüft.

Warum kam es trotz Verspätung zu Problemen?

Doch warum kam es nun trotz Verspätung zu technischen Problemen? Immerhin waren die Energieversorger eigentlich verpflichtet bis zum 15. Februar, spätestens aber bis zum 1. März, die Berechnungen der Abschläge fertigzustellen und den Kunden vorzulegen. Die Stadtwerke hatten allerdings bereits im Vorfeld angekündigt, dass das in ihrem Fall länger dauern würde. Wieso hat die Zeit dennoch nicht ausgereicht, das technisch ohne Fehler zu lösen?

„Nachdem das Preisbremsengesetz verabschiedet war, blieben unserem Systemanbieter und uns gerade sechs bis acht Wochen für die Programmierung, die Verarbeitung der Daten und die Erstellung der Mitteilungen“, geben die Stadtwerke Konstanz an. „Zwei Wochen brauchen Druck und Zustellung. Das alles geschieht parallel zum laufenden Geschäft.“

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Kunden bekämen in der Zeit Jahresrechnungen, Abschläge würden gehoben, es werde ein- und ausgezogen. Die Ausgangssituation sei bei jedem Kunden eine andere. Das bedeute, dass die Systemanbieter zunächst viele Lösungen für diese unterschiedlichen Ausgangslagen finden mussten. „Dass dennoch Fehler passieren, tut uns leid und soll nicht zum Nachteil unserer Kunden sein“, hieß es abschließend.

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