Thomas Strobl ist der stellvertretende Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg und gleichzeitig Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration. In seiner Funktion als Innenminister weilte der CDU-Politiker vergangene Woche ein paar Stunden in Konstanz, um im Yachthafen vier Feuerlöschboote an die Feuerwehren Konstanz, Radolfzell, Überlingen und Friedrichshafen zu übergeben. So weit, so gut.

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Zu einem solchen Besuch eines hochrangigen Politikers gehört in der Regel auch eine leichte Verköstigung: Canapés, Butterbrezeln, Salzstangen, Sekt, Wasser und Säfte. So sollte es auch vergangene Woche sein. Catering heißt das auf neudeutsch.

Bild 1: Konstanzer Konzil-Wirt lehnt das Catering für Innenminister Strobl ab. Ihm ist die Flüchtlingspolitik der Landesregierung zuwider
Bild: Oliver Hanser

Eine Konstanzer Agentur organisierte die Veranstaltung und wollte Konzilwirt und Catering-Experte Manfred Hölzl für die Bewirtung gewinnen – er sollte Stühle und Tische aufstellen sowie die hohen Gäste aus der Landeshauptstadt sowie Zuschauer bewirten.

„Für den Innenminister stehen wir nicht zur Verfügung“

„Ich fragte, wer denn die hohen Gäste seien“, erzählt Manfred Hölzl. „Als ich erfuhr, dass es sich um den Innenminister handelte, lehnte ich dankend ab und stellte klar, dass wir für ihn nicht zur Verfügung stehen.“

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„Strobl kennt das C unserer Partei CDU wohl nicht mehr“

Die Gründe seien bekannt – dem Gastronom ist die Flüchtlingspolitik des Ministeriums zuwider. „Wir sollen unsere Unternehmen am Leben erhalten, die Ferienregion Bodensee hegen und pflegen – aber dann werden uns die Arbeitskräfte genommen und abgeschoben“, erklärt das Konstanzer CDU-Mitglied. „Wenn mein Parteikollege Strobl das C nicht mehr kennt, dann muss es Menschen geben, die darauf hinweisen. Ich habe lange darauf gewartet, dass der Strobl mir mal über den Weg läuft.“

Manfred Hölzl mit einem Mitarbeiter.
Manfred Hölzl mit einem Mitarbeiter. | Bild: Schuler, Andreas
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Im vergangenen Jahr wurde einer der zuverlässigsten Mitarbeiter des Konzils in einer Nacht- und Nebelaktion nach Nigeria abgeschoben.

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„Vielleicht hätte ich das Catering doch übernehmen und dem Minister alle meine beschäftigten Flüchtlinge schicken sollen“, sagt Manfred Hölzl. „Vielleicht hätte er dann kapiert, dass es ohne sie nicht geht und wir Gastronomen sie dringend benötigen.“