Lärm macht krank und gehört weg. So nimmt SÜDKURIER-Leser Jörg Hartig-Beecken die Diskussion in der Stadt Konstanz rund um die Ausweisung von 30-Kilometer-Zonen samt der Reduzierung von Parkplätzen wahr – und fragt sich, wie das mit den Dezibelwerten der Schiffssignale im Hafenbereich in Einklang zu bringen ist.

Was das anbelangt, hat Jörg Hartig-Beecken einschlägige Erfahrungen gemacht. Ein ganz normales Gespräch im Hafenareal jedenfalls wird nach seiner Wahrnehmung durch das Gehupe jäh unterbrochen. Und bei Ostwind seien die Signale sogar noch am Hörnle und in Bottighofen zu hören. Geht‘s nicht eine Spur leiser?
Knappe Antwort: Prinzipiell nicht, da bei einer Schiffslänge von mehr als zwölf Metern die Frequenz und der Schallpegel je nach Größe des Wasserfahrzeugs gesetzlich exakt vorgeschrieben ist. Die generelle Richtlinie: Je tiefer und lauter das Signal, desto größer ist das Schiff. Bei einem Kreuzfahrtschiff von mehr als 200 Metern Länge beispielsweise liegt die Frequenz zwischen 70 und 200 Hertz und der Schallpegel von 143 Dezibel soll angeblich über zwei Seemeilen hörbar sein.

Wobei die Umstände mit ziemlicher Sicherheit eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Und so wie der Wind ein Schiffssignal ins Weite trägt, mag der Nebel die Lautstärke dämpfen. Dass die großen Pötte sich in allen Lagen Gehör verschaffen müssen, liegt nahe: Gewiss nicht für die Plauderrunde am Hafen, aber unbedingt für die Tretbootfahrer und Ruderer, die beizeiten einen Zahn zulegen sollten und die Schiffsführer hinter der Hafenmauer vielleicht gar nicht sieht.