2. Handball-Bundesliga: Wölfe Würzburg – HSG Konstanz (Freitag, 19 Uhr, Tectake Arena). – Stark ersatzgeschwächt holte die HSG Konstanz zuletzt einen Punkt gegen den ukrainischen Serienmeister Motor Zaporizhzhia. An der angespannten Personallage wird sich auch in Würzburg kaum etwas ändern. „Aber ein Spiel Sechs gegen Sechs im Training ist wieder möglich“, lacht Jörg Lützelberger. Immerhin. Weiter gefördert und mit dabei werden auch wieder die jungen Talente Fynn Osann und Jo Knipp sein. Insbesondere Knipp hat die Chance im vergangenen Heimspiel „wirklich gut genutzt“, so der Head Coach der HSG.

Dessen Arbeit beschränkt sich nicht nur auf die aktuellen Aufgaben und Herausforderungen, sondern richtet sich auch schon in Richtung der Weiterentwicklung für die nächste Spielzeit. So bringt sich der 37-Jährige zusätzlich in der Weiterentwicklung eines übergreifenden Konzeptes und Bekenntnisses zum Leistungssport im Nachwuchs- und Jugendbereich mit ein.

„Wir werden nicht aufgeben“

Eine zukunftsorientierte Leistungssportförderung soll den „Konstanzer Weg“ weiter nach vorne bringen. Dazu werden aktuell im Hintergrund wichtige Weichenstellungen vom Scouting bis zur Talentförderung und der Einrichtung eines Leistungsstützpunktes vorgenommen. Davon abgesehen ist bei Mannschaft und Trainerteam die Motivation ungebrochen, das Maximale aus dieser Saison in der 2. Handball-Bundesliga herauszuholen.

„Ich will immer gewinnen“, sagt Kapitän Michel Stotz. „Wir werden nicht aufgeben und in jedem Spiel weiterkämpfen. Wir sind stolz auf unsere volle Halle und wissen, wofür wir arbeiten.“ Auch in Würzburg wird ein ganzer Tross an HSG-Fans erwartet. Zudem „wollen wir es genießen, in dieser Liga zu spielen und uns mit den Besten messen zu können“, schiebt Lützelberger hinterher. „Wir sind hochmotiviert, trotz der Tabellensituation. Wir wollen unsere Arbeit fortsetzen, uns weiterentwickeln und vorankommen.“

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Ein interessanter Vergleich wartet dazu in Unterfranken, der durch die bevorstehenden Wechsel von Moritz Ebert und Joel Mauch zu den Wölfen eine zusätzlich heiße Komponente erfährt. Wobei der seit Wochen verletzte Mauch weiter ausfallen wird. Für Ebert wird es allerdings zu einem besonderen Duell mit seinem künftigen Club kommen. Lützelberger sieht dem erwartungsfroh entgegen, schließlich trägt der gebürtige Konstanzer aktuell noch das Trikot seines Heimatvereins.

„Moritz kann zeigen, was er draufhat und sich beweisen. Er wird hochmotiviert sein“, so der HSG-Coach. Im Duell zweier direkter Konkurrenten im Tabellenkeller sieht dieser ein gewisses Prestige und ist sich sicher, dass die Wölfe seine junge Mannschaft „mit dem Messer zwischen den Zähnen“ erwarten wird.

Der zweifache Familienvater erwartet einen ähnlich heißen und umkämpften Schlagabtausch wie im Hinspiel, als Würzburg 40 Minuten die bessere Mannschaft war, Konstanz sich aber mit der Unterstützung einer vollbesetzten Schänzlehalle im Rücken und unbändigem Willen einen 32:29-Sieg erkämpfen konnte. „Das war damals ein Erfolg des Kollektivs, Leidenschaft, der Schänzle-Hölle und eines bedingungslosen Fights“, blickt Lützelberger zurück.

HSG Konstanz als Underdog

Diese Motivation und Energie fordert er auch dieses Mal. Beide Teams leiden unter Ausfällen, doch insbesondere die Würzburger Rückraumspieler Patrick Schmidt und Steffen Kaufmann stehen seit Jahren für Zweitliga-Topniveau und verfügen über viel Erfahrung und Routine.

Bei den Bayern nimmt man die Favoritenrolle vor eigenem Publikum gegen eine dezimierte HSG angesichts der Konstanzer Durststrecke in fremden Hallen – in diesem Jahr gelang noch kein Auswärtssieg oder Teilerfolg – an und strebt nach dem Punktgewinn vor Wochenfrist gegen Aufstiegsanwärter Lübbecke die nächsten Zähler an. Bei der HSG Konstanz wird man dies mit aller Macht verhindern wollen und die ersten Auswärtspunkte in diesem Kalenderjahr einfahren wollen.

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