Im Haus finden Schulkinder immer eine offene Tür, wenn sie Hilfe brauchen. Eine Nachbarschaft kümmert sich besonders im die Senioren, die nicht mehr so mobil sind. Oder ein kleines, öffentlich gar nicht bekanntes Kulturprojekt bringt Menschen zusammen.
All das sind Dinge, von denen Johanna Vogt und Frank Ortolf überzeugt sind, dass es sie in Konstanz gibt. Und dass sie in der Stadt gar nicht genügend Beachtung finden. Deshalb ihre Partei, die SPD Konstanz jetzt einen Preis ausgelobt. Beispielhaftes soziales Engagement im Kleinen soll mit einem Gutschein über 300 Euro gefördert werden.
Die Partei will nicht nur sich selbst feiern
Den Rahmen bildet der 150. Geburtstag der SPD Konstanz – seit eineinhalb Jahrhunderten geht es dort um Werte wie Solidarität und Gerechtigkeit, betont Ortsvorsitzender Frank Ortolf. Aber: „Wir haben auch den politischen Auftrag, nicht nur uns selbst zu feiern“. Deshalb soll der Preis auch Sichtbarkeit schaffen für Menschen oder Initiativen, die sich in den Bereichen Bildung, Kultur, Sport oder Gesellschaft/Nachbarschaft verdient machen. Denn vieles passiert im Verborgenen, ist sich Ortolf sicher: „Manche Institutionen haben von sich aus eine Lobby, andere nicht.“
Johanna Vogt erinnert unterdessen daran, dass durch die Corona-Pandemie viele Initiativen ausgebremst oder sogar zerstört wurden. Auch hier soll der Preis eine Ermutigung darstellen, sagt sie. Der Preis, so ihr Wunsch, möge die ganze Gesellschaft bereichern, weil er zum Nachmachen anspornen kann. Ein Weg dazu ist für die seit Jahren in der Elternarbeit ehrenamtlich tätige Johanna Vogt: „Es ist wichtig, Engagement auch sichtbar zu machen.“
Erfolgreiche Initiativen sollen öffentlich vorgestellt werden, auch über den Preisträger hinaus. Wer dieser sein wird, bestimmt eine Jury. Dort arbeitet unter anderem Martin Schröpel mit, der Beauftragte der Stadt Konstanz für bürgerschaftliches Engagement und ein anerkannter Fachmann in diesem Bereich. Die Preisverleihung ist für den 8. Oktober geplant, und der 300-Euro-Gutschein soll als Sachpreis besonders gut zur jeweiligen Initiative passen.
Bis 9. Juli sind Nominierungen möglich
Wer also eine Konstanzer Persönlichkeit oder Initiative kennt, die in Kultur, Sport, Bildung oder Gesellschaft etwas besonders leistet und wenig bekannt ist (oder sich insbesondere für die Förderung von Vielfalt, Solidarität und Toleranz einsetzt), kann bis 9. Juli einen Vorschlag an die SPD Konstanz schicken, das geht ganz einfach per E-Mail an info@spd-konstanz.de.
Besonders gute Chancen auf den Preis haben laut SPD Gruppen oder Personen, die bisher wenig beachtet sind und doch eine etwas breitere Wirkung in die Gesellschaft entfalten – am liebsten auf nachhaltige Art und Weise.
Mit Herz für andere: So funktioniert der Preis für soziales Engagement
Was der SPD nun bleibt, ist die Spannung, welche und wie viele Nominierungen für den Preis eingehen werden. Frank Ortolf und Johanna Vogt freuen sich jedenfalls darüber, wenn Konstanzer auch Mundpropaganda dafür machen. Denn die beiden SPD-Mitglieder sind überzeugt: „In unserer Stadt passiert viel Gutes im Verborgenen, das jede Unterstützung verdient hat!“