Der Zeitplan ist aus jetziger Perspektive ehrgeizig, dennoch soll er eingehalten werden, so schreibt es Christopher Pape, Sprecher der Stadtwerke Konstanz: Der Ausbau der neuen LNG-Fähre soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein.

Die Fähre wird mit Flüssiggas (LNG) betrieben, das auch durch Bio-Methan (Bio-LNG) ersetzt werden kann. Somit könnte die Fähre zu einem späteren Zeitpunkt klimaneutral betrieben werden. Sobald der Bau fertiggestellt ist, beginnt Anfang 2023 die Erprobungsphase.

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Nach ihrem Abschluss könnte die Fähre dann ab Frühjahr 2023 regulär betrieben werden. Dann soll sie zwischen Meersburg und Konstanz verkehren. Im Moment allerdings schreite der Innenausbau der Fahrgasträume noch fort, so Pape. Außerdem werde derzeit die Antriebsanlage ausgebaut.

Alle Infos zur Autofähre zwischen Konstanz und Meersburg finden Sie hier.

Kostensteigerung durch Verzögerung

Auch die Kosten sollen im vom Aufsichtsrat verabschiedeten Budgetrahmen bleiben, heißt es seitens der Stadtwerke. Das Projekt war in Turbulenzen geraten, als die eigentlich für den Bau zuständige Hamburger Pellas Sietas Werft im Jahr 2021 Insolvenz anmeldete.

Die Ansicht der Gas-Fähre von der anderen Seite
Die Ansicht der Gas-Fähre von der anderen Seite | Bild: Hanser, Oliver

Beim Innenausbau des Schiffs, das bereits von Hamburg nach Konstanz überführt worden war, tat sich viele Monate lang nichts. Schließlich übernahm die Projektwerft Technologden weiteren Ausbau. Die Verzögerungen sorgten für eine Kostensteigerung von 4,5 Millionen Euro – damit belaufen sich die Gesamtkosten der Fähre auf 24,7 Millionen Euro.

Auch beim Innenausbau ist es nun in Folge der Pandemie und jüngst durch den Ukraine-Krieg zu Lieferengpässen gekommen. Die Projektleitung sei aber bisher aber in der Lage gewesen, die Engpässe auszugleichen, indem etwa andere Arbeiten vorgezogen wurden.

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Woher kommt das Flüssiggas?

Ein Problem dürfte mittelfristig auch die Beschaffung des für den Betrieb der Fähre nötigen LNG werden. Zum Zeitpunkt der Planung des Schiffsbaus hätte niemand mit einem Krieg in Europa und der daraus entstehenden Gasknappheit in Deutschland gerechnet.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bemüht sich die Bundesregierung selbst um die Akquise von Flüssiggas. Daher dürfte die Beschaffung des begehrten Flüssiggases für die Stadtwerke eines der schwierigsten Probleme in Verbindung mit der Fähre werden. Dennoch sei nach wie vor der Plan, das LNG von einem der großen LNG-Terminals zu beziehen, schreibt Pape.

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Gleichzeitig gebe es aber weitere Optionen, etwa regionale Anbieter von Biomethan im Kreis Konstanz, worauf Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Reuter in der Bilanzpressekonferenz der Stadtwerke verwies. Gelänge es, größere Mengen des Biomethanols in der Region zu beschaffen, könnte das Schiff sogar klimaneutral betrieben werden. Im Moment sei man in Gesprächen mit Anbietern, es gebe aber noch keine belastbaren Ergebnisse.

 

 

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