Nachdem während der Sanierungsarbeiten am Pumpwerk Föhrenbühl Abwasser ins Staader Hafenbecken geraten war, kann Ulrike Hertig, Leiterin der Konstanzer Entsorgungsbetriebe, Entwarnung geben: „Der Zustand im Hafenbecken wurde durch einen Taucher nochmals abschließend kontrolliert und dokumentiert. Ergebnis: Die Verschmutzungen konnten vollständig beseitigt werden.“

Auch die Ergebnisse der E-Coli-Untersuchungen lägen vor. Danach habe das Wasser im Hafenbecken gemäß Fresenius Institut Badequalität. Das heißt, die Keimbelastung sei absolut unbedenklich, so Ulrike Hertig weiter.

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Darüber hinaus wurden noch weitere Proben genommen. „Da für die Keimuntersuchungen eine entsprechende Anzucht auf Nährböden erforderlich ist, liegen die Ergebnisse Ende der Woche, vielleicht auch erst nach Pfingsten vor“, erklärt Hertig.

Wie kam es zu dem Zwischenfall?

Die Entsorgungsbetriebe-Chefin erklärt, wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte: „Die Einleitung von Misch- und Abwasser ins Hafenbecken hat mit der Sanierung des Pumpwerks Fohrenbühl und des daran angeschlossenen Regenrückhaltebeckens zu tun.“

Ulrike Hertig, Betriebsleitung bei den Entsorgungsbetrieben Konstanz (Archivbild)
Ulrike Hertig, Betriebsleitung bei den Entsorgungsbetrieben Konstanz (Archivbild) | Bild: Hanser, Oliver

In Konstanz gebe es überwiegend Mischwasserkanäle. Schmutz- und Regenwasser werden im gleichen Kanal abgeleitet. Bei Starkregen können weder der Kanal noch Regenrückhaltebecken und Kläranlage das gesamte Wasser aufnehmen. Dann werde stark verdünntes Abwasser in den See abgeleitet – übrigens auch ohne Sanierungsmaßnahme und ganz regulär. Für die Sanierung wurde das Regenrückhaltebecken am Pumpwerk außer Betrieb genommen.

„Aufgrund der Trockenperiode mit hohen Temperaturen im April bildete sich in dem Zulauf­kanal zum Pumpwerk eine großflächige Schwimmdecke, bestehend aus Fäkalien, Hygieneartikeln und sonstigen Abwasserbestandteilen, die den Abwasserstrom behinderte“, sagt Ulrike Hertig. „Teile dieser Decke schwappten über die Überlauf­schwelle und den Regenwasser­kanal ins Hafenbecken.“