Sie sind grausig-schön und sehr beliebt: Die Schneckenbürgler Schneeschreck. Wie beliebt die Konstanzer Maskengruppe ist, zeigte sich neuerlich bei der Jubiläumsparty anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens im Gemeindezentrum St. Gallus. Zahlreiche Narrenzünfte und -vereine waren gekommen, um zu gratulieren, denn die Schneeschreck peppen nicht nur seit 25 Jahren die Konstanzer Straßenfasnacht auf und sorgen mit vielerlei Veranstaltungen für Furore, sie pflegen auch das gute Miteinander mit anderen Vereinen.

"Wir sind der demokratischste Narrenverein von ganz Konstanz", rühmte Ekki Moser und verkündete: "Wir haben keinen Chef." Vielmehr verfügten die Schneeschrecken über ein achtköpfiges Gremium, das die Vereinsgeschicke lenke. Dass Ekki Moser durch die Geburtstagsparty führte, sei lediglich der Tatsache geschuldet, dass er über das flotteste Mundwerk verfüge. Mittels einer aussägekräftigen Diaschau rekapitulierte er die 25-jährige Schreckensgeschichte, die eigentlich 1990 ihren Anfang nahm. Seinerzeit wollte der Narrenverein Schneckenburg bereits eine eigene, schaurige Maske erschaffen. Den ersten Versuch befanden die Schneckenbürgler jedoch als suboptimal. Das Unikat wurde aber nicht vernichtet, sondern in Anbetracht der dem Verein zugehörigen Clowngruppe entsprechend angemalt. "Das war der erste Gruselclown", so Ekki Moser. Die Schneckenbürgler gaben jedoch nicht auf, denn der "Virus Maskengruppe" grassierte.

Das Schneckenbürgler Männerballett weckte Erinnerungen an die legendären Männerballett-Treffen, welche die Schneeschreck viele Jahre ...
Das Schneckenbürgler Männerballett weckte Erinnerungen an die legendären Männerballett-Treffen, welche die Schneeschreck viele Jahre erfolgreich veranstaltet hatten. Bild: Aurelia Scherrer | Bild: Aurelia Scherrer
25 Jahre Schneeschrecktreiben: "Das hinterlässt Spuren an Häs und Träger", stellte Jürgen Stöß 8rechts) fest. Auch Ekki Moser (links), ...
25 Jahre Schneeschrecktreiben: "Das hinterlässt Spuren an Häs und Träger", stellte Jürgen Stöß 8rechts) fest. Auch Ekki Moser (links), der durch das Jubiläums-Programm führte, staunte ob des zerschlissenen Heidschnuckenfells. Bild:Aurelia Scherrer | Bild: Aurelia Scherrer
25 Jahre Schneeschrecktreiben: "Das hinterlässt Spuren an Häs und Träger", stellte Jürgen Stöß (rechts) fest. Auch Ekki Moser (links), ...
25 Jahre Schneeschrecktreiben: "Das hinterlässt Spuren an Häs und Träger", stellte Jürgen Stöß (rechts) fest. Auch Ekki Moser (links), der durch das Jubiläums-Programm führte, staunte ob des zerschlissenen Heidschnuckenfells. | Bild: Aurelia Scherrer
Das Schneckenbürgler Männerballett weckte Erinnerungen an die legendären Männerballett-Treffen, welche die Schneeschreck viele Jahre ...
Das Schneckenbürgler Männerballett weckte Erinnerungen an die legendären Männerballett-Treffen, welche die Schneeschreck viele Jahre erfolgreich veranstaltet hatten. Bild: Aurelia Scherrer | Bild: Aurelia Scherrer

In der Folge einer Weihnachtsfeier arbeiteten einige Elferräte die Idee aus und begeisterten am 1. April 1992 den damaligen Schneckenburg-Präsident Alex Volz, der sofort zustimmte, den Schneeschreck als Untergruppe der Schneckenburg aufzunehmen. Jener 1. April wird daher als Gründungsdatum gehandelt. Die Konstanzer Seegeister leisteten tatkräftige Unterstützung, denn sie unterrichteten die Schneeschrecken, wie man aus einem rohen Holzklotz eine schön-grausige Maske schnitzt. Am 11.11.1992 wurde bei den bunten Abenden des Narrenvereins Schneckenburg die neue Narrenfigur erstmals vorgestellt und beim Sonntags-Umzug 1993 nahmen bereits 17 Schneeschrecken teil.

Als Schreck der ersten Stunde begeisterte Jürgen Stöß das närrische Auditorium. Mit verschlissenem, derangiertem Heidschnuckenfell demonstrierte er anschaulich, dass 25 Jahre Spuren an Häs und Träger hinterlassen. Humorvoll erinnerte er an das Unternehmen Jericho, eine Narrenfigur in 4D zu erschaffen, die schrecklich gut aussehen, riechen und stinken, Angst und Schrecken verbreiten und laut sein sollte. Dass dies trefflich gelungen ist, bestätigt das 25. Jubiläum und die stattliche Anzahl von 162 aktiven Erwachsenen und 42 Kindern.

"Die Schneeschreck haben neue Maßstäbe gesetzt", laudierte beispielsweise Hofpeter-Präsident Louis Romita aus den Reihen der zahlreichen Gratulantenschar. Dabei würdigte er nicht nur das vereinsübergreifende Miteinander, sondern hob hervor: "Sie stellen auch den größten Narrenbaum Europas." Dass die Schneeschrecken mit Geschenken überhäuft wurden – auch einem musikalisch-virtuosen Geburtstagskonzert der Badischen Engele – versteht sich von selbst. Dass Narrenfreunde aber mit einer Bitte an den jubilierenden Verein herantreten, ist etwas Besonderes. Ariane Wölber, Präsidentin der Freien Blätz, bedauert nämlich, dass ein Blätz nicht so wärmt wie ein Schneeschreck-Häs. "Wenn es weiter so kalt ist, dann bleibt bitte stehen, wenn ihr mich seht, und stellt euch ganz eng um mich herum", bat sie. Während der rauschenden Jubiläumsparty haben die Schneeschrecken jetzt garantiert das Unternehmen Blätzlewärmen gestartet. Die kreative Umsetzung erfolgt sicherlich während der Fasnacht 2017.

Über die Schneeschreck

  • Gründung und Urschreck: Die Schneckenbürgler Schneeschreck wurden am 1.4.1992 als Untergruppe des Narrenvereins Schneckenburg gegründet. Als "Schrecken der ersten Stunde" wurden folgende Hästräger mit dem goldenen Stern ausgezeichnet: Manuela Deicher, Uwe Fiedler, Norbert Fiedler, Jörg Deicher, Armin Ott, Karin Ott, Jürgen Stöß, Rolf Reisacher, Erika Reisacher, Silvia Moser, Hans-Peter Pfundstein, Ekki Moser. Uwe Fiedler wurde darüber hinaus für sein 25-jähriges Engagement für die Schneeschreck-Zeitung gewürdigt.
  • Schneeschreck-Veranstaltungen: Die Schneeschrecken veranstalten gemeinsam mit den Wollmatinger Riedhexen seit vielen Jahren am 6. Januar das Schneeschreck- und Riedhexenerwachen im Konstanzer Uni-Wald. Mit dem Monsternarrenbaumsetzen am Gottmannplatz setzt die Gruppe einen Veranstaltungshöhepunkt am Fasnachtsfreitag.
  • Die Jubiläumsparty: An der Geburtstagsfeier im Gemeindezentrum St. Gallus wirkten mit: Die Clowngruppe der Schneckenburg unter Leitung von Gerd Zachenbacher, Hofpeter-Ballettt, Wolfgang Stärk als Schlagerfuzi, die Badischen Engele, das Schneckenbürgler Männerballett, Ekki Moser, Jürgen Stöß und DJ Jürgen Röck. (as)
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