Nach langem Vorlauf gibt es nun das Kurzstreckenticket für Busse der Stadtwerke Konstanz. Seit dem 1. Oktober gelten die beiden neuen Tarife für kurze Distanzen, die sich nach der Entfernung zwischen den Haltestellen nach Luftlinie richten: Bis 1,2 Kilometer kostet die Fahrkarte 1,50 Euro und bis zwei Kilometer 1,80 Euro. Zu kaufen gibt es sie nur in der „Mein Konstanz„-App auf Smartphones.

Was sagen die Konstanzer dazu?

Wir haben einige Menschen an Bushaltestellen und auf der Straße gefragt, was sie von dem neuen Kurzstreckenticket halten.

Markus Schrof findet die Lösung mit der App gut, aber: „Ich würde mir wünschen, dass es das Ticket auch bei Busfahrern und an Automaten zu kaufen gibt.“ Sonst würden viele ältere Menschen davon ausgeschlossen, denkt er.

Markus Schrof
Markus Schrof | Bild: Jonas Schönfelder

Brigitte Wild ist eine ältere Frau. Sie sitzt an einer Bushaltestelle auf ihrem Rollator. „Ich finde das Ticket für verschiedene Personengruppen sinnvoll“, sagt sie. Was sie davon hält, dass es das Ticket nur auf dem Smartphone gibt? „Das ist Käse“, erwidert sie, denn sie habe gar kein Handy.

Ähnlich geht es Sylvia Brandt. Sie habe die App nicht und ist somit ebenfalls von der Nutzung ausgeschlossen. Ihr schwebt ein System wie die Bodo-eCard vor, die es in verschiedenen Städten nördlich des Bodensees gibt. Diese wird zu Beginn und am Ende einer Fahrt an ein Lesegerät im Bus oder am Bahnhof gehalten und automatisch der günstigste Tarif gewählt. Die Karte muss vorab mit einem Geldbetrag aufgeladen werden.

Sylvia Brandt
Sylvia Brandt | Bild: Jonas Schönfelder

Einer der Befragten wusste schon gut Bescheid über die neuen Kurzstreckentarife. Detlef Kubbe hat schon vor einigen Wochen von der geplanten Einführung gehört und die Funktion in der App bereits angeschaut. Er findet das Ticket sinnvoll und hat es am ersten Tag direkt ausprobiert. Den Anmeldeprozess findet er „typisch deutsch“, was wohl auf das Formular mit vielen Feldern bezogen ist.

Dorina Nittbaur schiebt ihr Fahrrad durch die Altstadt. Ab und zu fahre sie aber auch Bus, sagt sie. Sie habe von dem neuen Ticket noch nichts mitbekommen, aber könne sich gut vorstellen, es in Zukunft zu nutzen. „Und eine App auf dem Smartphone zu benutzen ist für mich kein Problem“, fügt sie an.

Dorina Nittbaur
Dorina Nittbaur | Bild: Jonas Schönfelder
In einigen Bussen hängen Aufhänger mit Informationen zu den neuen Tarifen.
In einigen Bussen hängen Aufhänger mit Informationen zu den neuen Tarifen. | Bild: Jonas Schönfelder

Wie viele nutzen die neuen Handytickets bereits?

Auf Nachfrage erläutert Pressesprecher Siebler, dass sich am Einführungstag bereits mehr als 300 Kunden registrierten. „Dabei haben wir noch keine große Werbung gestartet“, ergänzt er. Bislang gibt es in einigen Bussen Hinweisschilder zu den neuen Tarifen.