Fahrradschlösser gibt es in unzähligen Varianten: Mit flexibler Kette oder starrem Stahlbügel, in verschiedenen Schutzklassen, teilweise sogar mit integrierter Alarmanlage. Die Faustregel, nach der das Schloss etwa zehn Prozent des Fahrrad-Neupreises kosten soll, findet Ralf Seuffert, Vorstandssprecher des ADFC-Kreisverbands Konstanz, bei Rädern ohne Elektromotor durchaus sinnvoll. „Bei E-Bikes passt die Regel aber nicht“, meint er, da diese häufig mehr als 2000 Euro kosten und sehr gute Schlösser für weniger als 150 Euro zu haben seien.

Kabelschloss

Bei diesem Kabelschloss wurde die Aufbruchsicherheit getestet. Ein zusätzlicher Mantel aus Stahlhülsen erschwert das Zerschneiden.
Bei diesem Kabelschloss wurde die Aufbruchsicherheit getestet. Ein zusätzlicher Mantel aus Stahlhülsen erschwert das Zerschneiden. | Bild: Jonas Schönfelder

Diese simple Schlossvariante basiert auf einem Stahlkabel, das meist mit Kunststoff ummantelt ist. Sie wiegt wenig und ist flexibel, kann aber leicht durchgeschnitten werden. Modelle mit einer zusätzlichen Ummantelung aus Metallhülsen sollen das Zerschneiden erschweren.

Kettenschloss

Ein Kettenschloss mit einer Textilummantelung.
Ein Kettenschloss mit einer Textilummantelung. | Bild: Jonas Schönfelder

Eine Kette aus Stahl wiegt in der Regel mehr, ist aber ebenfalls sehr flexibel, was das Anschließen an festen Objekten einfach macht. Beim Kauf sollte deshalb immer auf eine ausreichende Länge geachtet werden, um auch Laternen als sichere Haltepunkte nutzen zu können. Modelle, die erfahrenen Dieben standhalten können, wiegen mehrere Kilogramm. Durch die fehlende Halterung sind sie wie Kabelschlösser schlecht zu transportieren.

Faltschloss

Ein Faltschloss lässt sich kompakt zusammenklappen.
Ein Faltschloss lässt sich kompakt zusammenklappen. | Bild: Oliver Hanser

In Puncto Flexibilität liegen Faltschlösser zwischen Ketten- und Bügelschlössern. Sie lassen sich wie ein Zollstock platzsparend zusammenfalten und können mit einer Halterung am Rad transportiert werden. Im Vergleich zu Bügelschlössern schützen sie in der Regel schlechter gegen Aufbrechen.

Bügelschloss

Ein Bügelschloss ist nicht flexibel. Dafür finden sich in dieser Kategorie die sichersten Schlösser.
Ein Bügelschloss ist nicht flexibel. Dafür finden sich in dieser Kategorie die sichersten Schlösser. | Bild: Jonas Schönfelder

Die sichersten Schlösser sind in dieser Kategorie zu finden. Dafür sind sie unflexibel: ein dicker Mast ist dann keine Option mehr als Haltepunkt.

Die Stiftung Warentest hat im Mai verschiedene Fahrradschlösser getestet. Sie schlägt vor, das Fahrrad möglichst hoch anzuketten. So fänden Diebe keinen Sichtschutz und könnten den Bolzenschneider nicht am Boden abstützen. Außerdem böten zwei Schlösser, am besten unterschiedlicher Bauart, noch mehr Sicherheit.