„Es ist ein Festival, ein Flohmarkt mit 1000 Tischen, Badevergnügen – all in one. Ich liebe es“, so skizziert Heather Lewis aus Ramstein ihren ersten Flohmarkt-Besuch in Konstanz.

80.000 Besucher sollen den Flohmarkt dieses Jahr besucht haben
Eric Thiel, Geschäftsführer der veranstaltenden Marketing und Tourismus Konstanz GmbH (MTK), spricht vom „heimlichen Stadtfest der Konstanzer“ und er staunt, dass „trotz der tropischen Hitze so viele Leute kamen. Das liegt vielleicht am Kultstatus, den der grenzüberschreitende Flohmarkt mittlerweile hat“, mutmaßt er.

Er geht von rund 80.000 Besuchern aus. Vor allem ist er froh, dass die Großveranstaltung friedlich verlaufen ist. Auch Andreas Renker vom Bürgeramt der Stadt Konstanz attestiert einen guten Verlauf und stellt bezüglich des Sicherheitskonzeptes fest: „Die Maßnahmen greifen.“

Der Konstanzer Flohmarkt: Ein Fest für Einheimische?
Die MTK verfolgt das Ziel, den Flohmarkt wieder zu einem Fest vorwiegend der Einheimischen zu machen. Manch einer vergleicht die Atmosphäre mit dem unter Konstanzern beliebten Weinfest-Mittwoch, an dem man laufend Bekannte trifft.

Auf der Suche nach dem idealen Standort
Standbetreiber Peter Schöner aus Konstanz, der jedes Jahr mit von der Partie ist, ist sehr zufrieden. „Es macht einfach immer Spaß.“

Sein Standplatz stellte sich als ideal heraus. Direkt am Rhein gelegen, hatte er immer die Möglichkeit, sich kurz abzukühlen. Heidrun Karrenbauer machte am Samstagabend Standdienst bei den Rotariern und schlenderte am Sonntag mit ihrem Mann Carlo von Stand zu Stand.

„Der Verkauf gestern lief super. Es ist immer schön. Zum einen verkaufen wir für einen guten Zweck, zum anderen ist es ein Club-Event, der der Gemeinschaft förderlich ist“, schildert Heidrun Karrenbauer.
Kinder fühlen sich ebenfalls wohl
Die achtjährige Amelie Luisa Kasparek zum Beispiel machte bereits zum dritten Mal einen eigenen Stand.

Was ihr besonders gefällt: „Alte Sachen, die man nicht mehr braucht, kann man verkaufen und die Leute freuen sich darüber.“ Flohmarkt ist eben in erster Linie ein Recycling-Festival. Das betont auch MTK-Mitarbeiterin Sabine Graf als gute Kundin des Flohmarktes: „So werden viele Sachen recycelt, die sonst im Müll landen würden.“

Freihalten der Fahrradbrücke: Aus Sicht des Bürgeramts die richtige Maßnahme
Andreas Renker vom Bürgeramt hatte keine Beanstandungen, wenngleich immer an der Sicherheits-Optimierung gearbeitet werde. „Super bewährt hat sich, dass die Fahrradbrücke nicht mehr bespielt wird. Das trägt zur Entzerrung bei, denn die Brücke ist eine wichtige Fußgänger-Verbindung zwischen den beiden Rheinseiten.“
Wegeführung am Herosé soll 2020 noch verbessert werden
Bislang konnten Kinder auch dort ihre Waren anbieten; seit diesem Jahr ist der Kinderflohmarkt kompakt im Herosé-Park gebündelt.

Auf der Wiese unter den Schatten spendenden Bäumen hatten die Mädchen und Jungen ihre Decken ausgebreitet, als Händler agiert und zwischendurch ein Erfrischungsbad im Rhein genommen.
Sabine Graf ist noch nicht ganz zufrieden. „Nächstes Jahr werden wir die Wegeführung markieren, damit die Käufer besser in die hinteren Bereiche der Wiese gelangen.“

Eigene Inseln für Musiker
Bewährt hätten sich auch die neu geschaffenen Musik-Inseln, so Renker. Auf ausgewiesenen Freiflächen – ohne die Besucherströme zu stören – konnten Musiker auftreten.

Statt der Nizza-Steine hat die MTK erstmals Herner Trucksperren, die Thiel schmunzelnd als „Gaza-Krallen light“ bezeichnet, zur Absperrung der Zufahrten auf das Gelände eingesetzt. Vom Handling her seien sie ideal.
Andreas Renker äußert sich zwar zunächst zurückhaltend, wertet diese Variante aber letztlich doch als „positiv und wirkungsvoll“. Eric Thiel betont anhand dieses Beispiels, dass Stadtverwaltung und Blaulichtorganisationen gemeinsam mit der MTK lösungsorientiert zusammenarbeiten würden.
Erste Ideen für das kommende Jahr
Der nächste grenzüberschreitende Flohmarkt Konstanz-Kreuzlingen findet am 20. und 21. Juni 2020 statt. Schon jetzt hat das MTK-Team einige Ideen und Optimierungsvorschläge. Zum einen soll im Bereich des Kinderflohmarkts im Herosé-Park die Besucherführung markiert werden.
Die Musik-Inseln kamen so gut an, dass MTK-Geschäftsführer Eric Thiel darüber nachdenkt, im kommenden Jahr noch gezielter bei Konstanzer Musikern und Musikvereinen für eine Mitwirkung zu werben. Vorstellen kann er sich auch noch mehr Inseln, insbesondere auch auf dem Stephansplatz, wo auch Artisten oder Lichtkünstler agieren könnten. „2020 steht unter dem Titel „Jahr der Wirtschaft und Wissenschaft“.

Da wollen wir auch beim Flohmarkt die Hochschulen noch mehr einbinden“, so Thiel. Das Philharmonie-Lustschloss auf der Wiese neben dem Bodenseeforum war in diesem Jahr ein Blickfang. Thiel überlegt, wie er den Bereich im kommenden Jahr attraktiver nutzen kann, um eine bessere Verbindung vom Parkplatz Bodenseeforum auf das Flohmarkt-Gelände zu generieren.