Als Landrat Frank Hämmerle jüngst vor dem Haupt- und Finanzausschuss seine Beweggründe erklärte, weshalb er den Flugplatz für den Bau einer Notunterkunft für Asylbewerber ausschlage, stellte er der ihm von der Stadt angebotenen Fläche ein fragwürdiges Zeugnis aus. Der Boden der 350 mal 30 Quadratmeter sei so nass, dass er für rund 250 000 Euro hätte aufbereitet werden müssen.

Nach wie vor ist der Flugplatz für eine Bebauung im Gespräch. Das Areal dient als mögliche Gewerbefläche. Entschieden ist noch nichts, die Diskussion darum wird allerdings heiß geführt. Vor allem Freunde des Flugplatzes kämpfen um das Rollfeld, und sie haben OB Uli Burchardt im vergangenen Jahr rund 11 400 Unterschriften übergeben als Bekenntnis für die aus ihrer Sicht auch so wichtige touristische Einrichtung.

Große Frage ist nun, welche Kosten auf die Stadt Konstanz bei einer Umwidmung der Fläche zukämen. Darüber werden sich noch Gutachter den Kopf zerbrechen, ein Entwicklungskonzept des Lörracher Büros Acocella empfiehlt den Flugplatz bereits als potenzielles Gewerbegebiet. 250 000 Euro, so die Schätzung, war dem Landratsamt zu teuer, um ein rund ein Hektar großes Grundstück trocken zu legen. Die Berechnung von Landrat Frank Hämmerle zugrunde gelegt, beliefen sich die Kosten auf mehrere Millionen Euro, um den gesamten Landeplatz mit seinen rund 22 Hektar bebaubar zu machen. Würde sich das lohnen? Hierzu will sich die Stadtverwaltung nicht äußern. Es sei „noch zu früh, um zu diesen Fragen verbindliche Antworten geben zu können“, erklärte Pressesprecher Walter Rügert. Im Rahmen der Fortschreibung des Gewerbeflächenkonzeptes seien Gutachten und Stellungnahmen zum Baugrund, aber auch zum Artenschutz, Hochwasser und zur Wertschöpfung in Auftrag gegeben worden, „die im Rahmen der Abwägung zum Gesamtkonzept Berücksichtigungen finden werden“, so Rügert.

Ergebnisse erwartet er im zweiten Halb jahr.