Yasin kann der Krise auch etwas Gutes abgewinnen, sagt der Rapper aus Konstanz:

Sein Lied schenkt Hoffnung und Zuversicht
Er sei dankbar, seit knapp fünf Jahren Musik machen zu können, aber auch froh, dass er derzeit finanziell nicht von ihr abhängig sei. Die Nachrichtenlage habe ihn „psychisch runtergezogen“, sag Yasin. Er versuche durch seine Lieder Hoffnung zu geben und Kraft zu schenken. Daher sei er auf die Idee gekommen, ein hoffnungsvolles Lied über die Corona-Zeit zu schreiben.
Pflegekräfte schöpfen durch das Lied wieder neue Energie
Die Reaktionen auf sein Video seien überwältigend. „Viele Leute erzählen, wie wichtig es für sie ist, wieder etwas Positives zu hören. Ich bekomme Nachrichten von Pflegekräften, denen mein Lied nach einer durchgearbeiteten Schicht wieder neue Energie gegeben hat“, sagt der Rapper erfreut.
Wer positiv denke und glücklich sei, bleibe länger gesund, ist er sich sicher. Worin Yasin sich noch sicher ist: „Die Zeit nach Corona wird eine glückliche und wunderschöne Zeit.“
Konzert im Wohnzimmer
Bis es soweit ist, versucht das Konstanzer Duo „2 sam“, bestehend aus Susan Gönner und Simon Weiland, der Krise positiv zu begegnen. Sie nutzen ihr Wohnzimmer für Auftritte. Wie das funktioniert? Sie filmten ihr kleines Konzert mit der Kamera und stellten es online.

Der Wunsch nach mehr Solidarität und Verantwortung in der Gesellschaft
Da beide nicht hauptberuflich Künstler sind, treiben sie finanziell noch keine Sorgen um. Sorge habe er allerdings, „ob unsere Gesellschaft diese außergewöhnliche Situation verkraftet“, sagt Weiland. Doch er und Susan Gönner sehen wie Yasin auch Chancen dieser Krise. „In der Gesellschaft könnten sich einige Werte in Richtung Solidarität und Verantwortung verschieben“, meint der Musiker.
Musikunterricht per Skype
Verantwortung. Das wünscht sich auch Jazz-Schlagzeuger Patrick Manzecchi. Sowohl von der Politik als auch von der Gesellschaft. Land und Bund seien bemüht, Selbstständige finanziell aufzufangen. „Das ist ein wichtiges Zeichen!“, sagt Manzecchi.

Denn anders als Susan Gönner und Simon Weiland lebt er von seiner Musik. Anfragen für kommende Konzerte seien angesichts der aktuellen Lage eher dünn. Daher hat er sich etwas überlegt.
„Aktuell unterrichte ich beinahe täglich online via Skype für die Musikschulen in unserer Umgebung. Dies funktioniert ganz gut“, sagt Manzecchi.
Online-Unterricht wird auch in der Musikschule eingesetzt
Nicht nur Patrick Manzecchi nutzt die Möglichkeiten des Internets, um weiterhin Geld verdienen zu können. Der gebürtige Konstanzer Christian Haunz ist musikalischer Leiter der Popmusic School in Fellbach.
Er bietet online Musikunterricht an, „um unseren Lehrern, die alle freiberufliche Musiker sind, weiterhin eine Einnahmequelle zu bieten“, sagt Haunz. Durch die Umstellung habe er derzeit überwiegend administrative Aufgaben.
Doch die Musik kommt nicht zu kurz. Wie die anderen Künstler nutzt er sie, um positive Stimmung zu verbreiten und Solidarität zu zeigen.

Er schrieb das kurze Lied „Ich bleib daheim“:
Das Video verbreitete sich in den sozialen Netzwerken und auf Youtube. „Ich konnte damit einigen Leuten eine Freude machen“, stellt Haunz zufrieden fest.
Musik kann also helfen, um auf positive Gedanken zu kommen. Jazz-Schlagzeuger Patrick Manzecchi appelliert daher an alle freischaffenden Künstler in Konstanz:
