Frau Großkreutz, wie erklären Sie skeptischen Eltern die Gemeinschaftsschule?
Ich erkläre allen Eltern die Gemeinschaftsschule gleich. Nämlich als Schulform, in der die Kinder über einen längeren Zeitraum gemeinsam auf eine weiterführende Schule gehen. In der nach der Grundschule nicht aufgeteilt wird, ob das Kind einen Hauptschulabschluss anstrebt, auf die Realschule gehen oder Abitur machen soll. Bei manchen Kindern kann man das sehr wohl einschätzen. Bei anderen Kindern zu diesem Zeitpunkt nicht eindeutig. Eine Prognose zu einem bestimmten Zeitpunkt macht auf jeden Fall etwas mit den Kindern. Und zwar mehr, als wir uns das als Erwachsene vorstellen können. Im Extremfall fühlen sie sich überfordert. Viele haben auch das Gefühl: Da traut mir jemand etwas nicht zu. Die Gemeinschaftsschule lässt den Kindern da mehr Zeit.
Und das überzeugt die skeptischen Eltern?
Ich muss keine skeptischen Eltern überzeugen und bin nicht missionarisch. Ich kann das Konzept erklären und dann hat jeder das Recht, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Dieses Selbstbewusstsein haben wir. Aber wenn man unsere Anmeldezahlen anschaut, muss man sagen: Das Konzept überzeugt offensichtlich relativ viele Eltern.