Investor Hans-Jürg Buff bringt sich offenbar genauso in Stellung wie Kritiker des Projekts. Er sagt auf Nachfrage des SÜDKURIER: In dieser Woche würden die Fällarbeiten beginnen, auf Basis der erteilten Baugenehmigung. Die Ausgleichszahlung, eine Auflage der Stadt, werde vorher noch beglichen.
Buff hat die Genehmigung, 54 Bäume im Baufeld zu beseitigen
Er betrachte den Hotelbau als genehmigt, auch wenn der umstrittene Grünplan noch nicht vorliegt. In diesem geht es unter anderem um den Bau eines Außenschwimmbeckens mit Liegebereich außerhalb des Baufensters mitten im Park und eines öffentlich zugänglichen Café-Pavillions.
Buff sagt, für ihn würde es bei einer Ablehnung des Bads auch eine andere Lösung geben: Er werde dann halt in die Tiefe gehen und eine unterirdische Grottenlandschaft zum Baden schaffen. Er geht davon aus, dass die Anwohner keine Chance mit ihrem Vorstoß haben.
Anwohner wollen mit juristischer Hilfe den Bau auf Eis legen
Der Jura-Professor Marcel Kau sieht dies anders. Er informierte bei einer Versammlung des Vereins Bürgerpark Büdingen, wie sich Anwohner hinter den Kulissen zum juristischen Schlag gegen die von der Stadt erteilte Baugenehmigung formiert haben. Kau vertritt die Anwohner nicht juristisch, er sprach als Experte für Verwaltungsrecht.
Rund 20 Anwohner haben nach seinen Angaben Widerspruch gegen die von der Stadt erteilte Baugenehmigung eingelegt.
Dies allein würde nicht verhindern, dass der Investor auf Basis der erteilten Genehmigung, mit den Bauvorbereitungen beginnen kann. Doch die Bürgergruppe will am Verwaltungsgericht Freiburg einstweiligen Rechtsschutz erwirken. Sie argumentiere, die Baugenehmigung sei so unklar und widersprüchlich formuliert, dass sie an sich schon rechtswidrig sei, erklärte Kau.
Ginge das Gericht auf den Vorstoß ein, sähe also einen Anlass, die Sache nochmals genauer unter die Lupe zu nehmen, dann würde das Projekt wohl auf unbestimmte Zeit auf Eis liegen. Es dürften dann auf dem Baugelände keine Tatsachen geschaffen werden, die nicht mehr revidierbar sind, sagt Kau.
"Das geht kunterbunt durcheinander. So eine seltsame Genehmigung habe ich noch nie gesehen"
Die Baugenehmigung, so sagt dieser weiter, beinhalte so viele Unklarheiten, dass offen bleibe, was überhaupt genehmigt wurde. „Das geht kunterbunt durcheinander.“ So eine seltsame Genehmigung habe er noch nie gesehen.
Vieles in der Genehmigung beziehe sich auf den umstrittenen Grünplan, der aber noch gar nicht vorliege. Auch bei der genehmigten Höhe des Baus und der geplanten Bauausführung ergäben sich Fragen. Die obere Etage liege nun über den Baumkronen mit freiem Blick auf den See.
Außerdem sei zu bemängeln, dass die Stadt den Bauvorbescheid als bestandskräftig betrachte, obwohl er dies gar nicht sei. Auch gegen diesen hatten Anwohner Einspruch eingelegt.
In der Versammlung sagte Patrick Pfeiffer vom Vorstand des Vereins Bürgerpark, er wundere sich, dass der Gemeinderat so wenig Energie aufwende dafür, dass die politisch beschlossenen Vorgaben des Bebauungsplans eingehalten werden. Er erinnerte daran, dass dort ein 150 Meter langes Hotel mit fünf Obergeschossen entstehe: „Wir werden alle ziemlich entsetzt sein.“
In der Versammlung fragte ein Vereinsmitglied, ob es eigentlich angesichts des Baurechts sinnvoll sei, weiter das Maximalziel zu verfolgen, also den unbebauten Park. Pfeiffer: „Auch, wenn viele glauben, das ist schon gelaufen, wir glauben das nicht.“ Auch vorherige Investoren hätten Projekte wieder fallen lassen. Anlieger bemängelten in der Versammlung zudem, die Verkehrsanbindung sei nicht ausreichend untersucht.