Der Konstanzer Triumphbogen, auch Laubebrunnen oder Lenk-Brunnen genannt, wird heute 30 Jahre alt. Am 30. Juni 1990 versammelten sich die Konstanzer auf dem Mittelstreifen der „Unteren Laube“, um die skurrilen Abbilder von bekannten und unbekannten Personen zu bestaunen.
Der ironische Triumphbogen auf der innerstädtischen Durchgangsstraße wurde, ebenso wie die Imperia, vom Bildhauer Peter Lenk geschaffen. Den Brunnen zieren Zitate aus der Kunstgeschichte sowie 30 unterschiedliche Verkehrsteilnehmer – vom Rowdy über mittelalterliche Wagenlenker und päpstlichen Kutschen hin zum neuzeitlichen Papamobil.
Der neun Meter hohe Brunnen, welcher heute neben der Imperia eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt darstellt, wurde aber bereits damals stark kritisiert.
Umstrittenes Werk
Der Schöpfer Peter Lenk aus Bodman sagt: „Das war eine große Überraschung für viele. An der Eröffnung war einiges los. Der Brunnen ist von Anfang an diskutiert worden.“ So wurde beispielsweise das Kruzifix daran verhüllt, sodass nur die Arme Jesu heraus schauten. „Damit er diese Schweinerei nicht sehen muss“, hieß es damals zu Lenk.
Bei dem Werk handele es sich allerdings um eine Persiflage auf den Autoverkehr in der Stadt Konstanz. Lenk wollte damit auf satirische Art gesellschaftliche Missstände aufzeigen. Beispielsweise, dass in Konstanz damals schon viel los gewesen sei. Allerdings viel weniger als heute.
Nächstes Kunstwerk steht in Stuttgart
Peter Lenk sagt dazu: „Aber bei Kunst ist es ja wichtig, vorher auf einen Missstand hinzuweisen.“ Die Politik sei sich damals aber aufgrund der Kontroversen einig gewesen, dass es nie wieder ein Kunstwerk des Künstlers in Konstanz geben sollte. Drei Jahre später wurde die Imperia am Hafen enthüllt.
Das nächste Kunstwerk wird in Stuttgart stehen und beschäftigt sich ebenfalls mit Verkehr. Das Thema: Stuttgart 21. Im Herbst soll das Werk der Öffentlichkeit vorgestellt werden.