E-Bikes erfreuen sich großer Beliebtheit. Immer mehr Deutsche sind mit motorisierten Fahrrädern unterwegs, laut Statistischem Bundesamt standen im Jahr 2021 in privaten Haushalten knapp 7,1 Millionen E-Bikes. Mit den Kaufzahlen steigen aber auch die Unfallzahlen an: Immer häufiger ist in Polizeimeldungen die Rede von verunglückten E-Bike-Fahrern. Denn die angetriebenen Räder unterscheiden sich unter anderem von der Geschwindigkeit her von herkömmlichen Fahrrädern und bedeuten nicht nur für Neulinge eine Herausforderung, sondern auch für bereits langjährig erprobte E-Bike-Fahrer.

Das weiß auch Gerda Hetzel, die kürzlich an einem Fahrsicherheitstrainingskurs in Hilzingen teilgenommen hat. Das Training wird von Radspaß – sicher e-biken organisiert und soll für mehr Sicherheit auf E-Bikes sorgen. Denn E-Biken bedeute nicht nur für Neulinge eine Herausforderung, sondern auch immer wieder mal für bereits langjährig erprobte E-Bike-Fahrer, weiß Hetzel.
Zwischenzeitlich gibt es deshalb eine Reihe von mit entsprechender Beratung verbundenen Fahrsicherheitstrainingsangeboten. Unter anderen von radspaß – sicher e-biken. Dahinter verbirgt sich ein vom Landesministerium für Verkehr gefördertes Projekt des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Den Kurs in Hilzingen hat die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Konstanz organisiert. Zu ihm eingeladen hat der Seniorenrat Hilzingen.

Nina Kleinle ist an diesem Tag die Radspaß-Trainerin. Sie hält die Gruppe ganz schön auf Trab. Geübt werden nach einem Sicherheitscheck am Gefährts das richtige Aufsteigen und Anfahren, das sichere Bremsen und Lenken.

Es gibt Koordinations- Gleichgewichts- und Stabilitätsübungen. Was für einige Teilnehmer ein Problem ist, ist das Anfahren am Berg. Da kann die Trainerin auf dem ebenen Parkplatz vor der Hegau-Halle nicht wirklich weiterhelfen. Sie gibt die theoretische Anleitung und rät dann zum Üben: „Gehen Sie zum Berg ihres Vertrauens.“
Für klamme Gefühle sorgt auch bei Könnern das gleichzeitige Bremsen und Handzeichengeben vor dem Abbiegen. Völlig zu Unrecht, wie die Kursteilnehmer wenig später im Theorie-Teil des vierstündigen Kurses erfahren. Einmal Zeichen gegeben, dann darf nämlich die Hand wieder an die Bremse.

„Ich denke, dass ich mir von hier viel mitnehme“, ist Andrea Buchmann schon nach der ersten Trainingsstunde überzeugt. Ihm seien jetzt seine Fahrweise und seine Fahrfehler viel bewusster, vermeldet Herbert Greuter eine Stunde später. Und am Ende lautet das allgemeine Fazit, dass dieser Kurs wirklich sehr hilfreich sei.