Nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste durch den Hausherren der Barockkirche St. Peter und Paul, Pfarrer Thorsten Gompper, übernahm es der im österreichischen Graz geborene Orgelvirtuose Matthias Maierhofer selbst, sein Konzertprogramm vorzustellen, das den wohlklingenden Titel „In stylo phantastico“ trug.

Wie es sich für einen Musikprofessor gehört, klärte Matthias Maierhofer das Publikum über dieses in italienischer Sprache lautende Motto auf: Es seien zur Barockzeit die italienischen Komponisten gewesen, die, wie Michelangelo Rossi, die damals gültigen Tonarten erweiterten, ja niederrissen und darüber hinaus das Taktmaß frei interpretierten. Da kein regelmäßiger Puls mehr vorgegeben gewesen sei, habe sich die Komposition zur bunten musikalischen Spielwiese für die Organisten erweitert.

Der Freiburger Domorganist machte die Kompositionen von Dietrich Buxtehude, Franz Tunder und dem schon erwähnten Michelangelo Rossi zu seiner bunten musikalischen Spielwiese. Dies, indem er der Orgel mit ihren 16 Registern von zarten Tönen, die an plätscherndes Wasser eines Gebirgsbachs erinnerten, über grummelnde, ja bedrohlich klingende Bässe, die mitten in die Magengrube fuhren, bis hin zum gewaltigen, ja pompösen orchestralen Klängen ein buntes Kaleidoskop an verschiedenen Klangfarben und Stimmungen entlockte.

Schon Honoré de Balzac, der berühmte französische Schriftsteller meinte: „Die Orgel ist ohne Zweifel das größte, das kühnste und das herrlichste aller von menschlichem Geist erschaffenen Instrumente. Sie ist ein ganzes Orchester, von dem eine geschickte Hand alles verlangen, auf dem sie alles ausführen kann.“ Dieser fantastische barocke Stil, der sich von Italien nach Nordeuropa ausbreitete, inspirierte auch den noch jungen Johann Sebastian Bach, der in Hamburg und Lübeck sich davon begeistern ließ. Deshalb setzte Matthias Maierhofer auch mit dem berühmtesten deutschen Komponisten des Barock den musikalischen Schluss- und Glanzpunkt.