Jugendbeteiligung wird für viele Gemeinden immer wichtiger. Auch Hilzingen hat sich dieses Thema bereits im Frühjahr 2021 auf die Fahnen geschrieben, indem sich der Gemeinderat für die Teilnahme am Projekt „Jugendliche und Erwachsene miteinander ins Gespräch bringen“ entschieden hat. Im Rahmen des Programms wurde im vergangenen Jahr das Thema der kommunalen Jugendbeteiligung intensiv vorangetrieben. Die Bilanz steht nun: Die Schüler der beiden Hilzinger Gemeinschaftsschulen haben sich engagiert in das Jugendbeteiligungsprojekt eingebracht.
Jugendliche präsentieren: Gemeinderat hört zu
Die in Workshops, Aktionen und auch Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung erarbeiteten Ideen und Wünsche haben nun vier der jungen Leute dem Gemeinderat vorgestellt. Jetzt geht es nicht nur um deren schrittweise Umsetzung. Sondern auch um den Aufbau nachhaltiger Jugendvertretungsstrukturen. „Jugendliche und Erwachsene miteinander in Dialog bringen“ ist ein Projekt des Vereins Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) Bodensee.
Entwickelt wurde das Projekt gemeinsam mit dem Kreisjugendring Konstanz und dem Kreisjugendreferat des Landkreises Konstanz. Ziel ist, die Jugendarbeit in ländlichen Gemeinden ohne dafür zuständiges eigenes Personal zu stärken und maßgeschneiderte Strukturen der Jugendbeteiligung und -vertretung zu entwickeln. Hilzingen ist neben Gailingen, Volkertshausen, und Tengen eine der vier beteiligten Kreis-Gemeinden.
Gemeinderat zeigt sich beeindruckt
Wie stark sich die Jugendlichen am Projekt beteiligt haben, beeindruckte den Gemeinderat. Ihr Engagement sei großartig gewesen, freute sich auch Bürgermeister Holger Mayer. Teilweise haben an den Veranstaltungen zur Jugendbeteiligung bis zu hundert jungen Leute teilgenommen, war in der Sitzung zu erfahren.
Bei den gesammelten Ideen und Anregungen, die die Jugendlichen bewegen, handelt es sich dabei keineswegs um unrealistische Wünsche und Ideen. Das wurde im Vortrag der Schüler Laura Kanbach, Noah Paffen, Mia Junkert und Noel Spingler deutlich, die den politischen Entscheidern das Ergebnis des gemeinsamen Brainstormings vortrugen.
„Schön, dass hier keine Riesen-Wunschlisten aufgefahren werden“, freute sich Michael Jäckle (FW) hinsichtlich der Realitätsbezogenheit. Als Hauptanliegen der Schüler der Peter-Thumb-Gemeinschaftsschule schilderten die jungen Leute eine Verschönerung des Nord-Schulhofs. Die Jugendlichen an der Christlichen Schule im Hegau seien in erster Linie an einem Skate- und einem Basketballplatz interessiert.
„Bitte bleibt am Ball“
Dass der Jugend die Möglichkeit geboten wird, ihr Umfeld, und ihren Heimatort mitgestalten zu können, sahen die jungen Referenten nicht als selbstverständlich an. Man würde sich sehr freuen, auch künftig bei den Umsetzungsprozessen mit eingebunden zu werden, versicherten die Vier. Dafür gab es von Tilo Herbster ein großes Kompliment: „Unsere Gemeinde braucht junge Leute wie Sie“, so der SPD-Gemeinderat. Steffen van Wambeke (CDU) beschwor die Jugendlichen: „Bitte bleibt am Ball.“ Die kommunale Jugendbeteiligung solle kein Strohfeuer sein, sondern dauerhaft institutionalisiert werden.