Seit Jahren engagieren sich die Mitglieder des Baufördervereins der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul ehrenamtlich, um den kostspieligen Unterhalt des mit größter Wahrscheinlichkeit vom damaligen Star-Architekten Peter Thumb erbauten barocken Kleinods zu unterstützen. Unter anderem organisieren sie eine weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus beliebte Konzertreihe: Der Hilzinger Barocksommer wird nun im Juni in seiner fünften Auflage stattfinden.
Fünfte Auflage der beliebten Konzertreihe
Es sei erneut gelungen, namhafte international wirkende Organisten und für eines der Konzert auch eine renommierte Oboistin zu gewinnen, freut sich der Vorsitzende des Baufördervereins Dietmar Stephan.
Für mehrere der teilnehmenden Musiker ist Hilzingen kein unbekannter Ort. Man spiele gerne an der vor sieben Jahren neu aufgebauten Orgel und komme deswegen auch gerne immer wieder. „Das ist bei allen herausragenden Instrumenten so“, erklärt Andrea Manke. Die Kirchenmusikerin teilt sich mit dem Bezirkskantor und Orgelsachverständigen der Erzdiözese Freiburg, Georg Koch, die künstlerische Leitung.

Die Barockorgel in der Hilzinger Pfarrkirche wurde im Rahmen der Generalsanierung des Gotteshauses von der bekannten Orgelmanufaktur Thomas in Belgien im Gehäuse des 1749 gebauten Original-Instrumentes neu gebaut. Das 350.000 Euro teure Instrument habe eine herausragende Klangfülle, -farbe und -qualität, die durch die ausgezeichnete Akustik im Gotteshaus voll zum Tragen komme, streicht Georg Koch heraus.
Auch Kantor Georg Koch konzertiert
Koch, der gerade für seine Forschungen zur französischen Musik der Romantik den französischen Staatspreis erhielt, und Andrea Manke werden beide auch in diesem Jahr wieder je eines der Konzerte des Hilzinger Barocksommers bestreiten. Manke, wie sie sagt, im Dialog mit der Oboistin Justyna Duda. Mit dem diesjährigen großen Leipziger Bach-Jubiläum „Bach 300“ als Hintergrund haben sich die beiden Musikerinnen bei ihrer Programm-Auswahl für Gloria entschieden. Der Choral entstand im Jahr 1523 zur Zeit der Gregorianik und wurde rund 200 Jahre später von Johann Sebastian Bach bearbeitet.
Koch stellt unter dem Titel Familienbande Werke der Bach-Familie vor, deren bekanntester Vertreter zwar Johann Sebastian war. Aber auch die Verwandtschaft komponierte Interessantes, wie Koch erklärt.
Eröffnet wird der Hilzinger Barocksommer von dem aus Österreich stammenden Freiburger Domorganisten und Professor für Orgel an der Musikhochschule Freiburg, Matthias Maierhofer. Seine Konzerttätigkeit führte ihn an bedeutende Konzertorte und Festivals rund um den Globus. Mit Orgelmusik des Stylus Phantasticus macht er das Hilzinger Publikum mit einer ursprünglich aus Italien stammenden Stilrichtung der Barockmusik bekannt, die in der Orgelmusik der norddeutschen Orgelschule im späten 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte.
Bauförderverein lässt den Barock erklingen
Mit mittel- und süddeutscher Barockmusik konzertiert Bernhard Ruchti. Der gebürtige US-Amerikaner, derzeit Organist an der evangelischen Pfarrkirche St. Laurenzen in St. Gallen, ist dort gerade mit einem Orgelprojekt beschäftigt – das völlig neue Maßstäbe setze, wie Kirchenmusikerin Andrea Manke erläutert.