Holger Hagenlocher

Zurück zum Normalzustand. Nach einem Jahr der Corona-Pandemie ist dieser Wunsch nicht nur in Deutschland weit verbreitet. Der Wunsch nach einer intelligenten Lösung für das Problem ist groß, Gedanken dazu machen sich viele, die in diesem Bereich tätig sind. Insbesondere dort, wo trotz Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln ein regulärer Betrieb noch nicht möglich ist.

Infektionen sollen vermieden werden

Ein Unternehmen aus dem Hegau will mit einer neuartigen Entwicklung dazu beitragen, Infektionen zu vermeiden. Das Unternehmen ad notam, ein Spezialanbieter von intelligenten Glas- und Spiegelsystemen, bringt jetzt einen patentierten Spiegel auf den Markt, der Raumluft und Flächen mit keimtötender UV-Bestrahlung desinfiziert.

Ralf Rabold, Vertriebsleiter bei ad notam in Hilzingen: „Die von uns verwendeten UVC-Strahlen werden unter anderem zur ...
Ralf Rabold, Vertriebsleiter bei ad notam in Hilzingen: „Die von uns verwendeten UVC-Strahlen werden unter anderem zur Desinfektion in der Medizintechnik eingesetzt.“ | Bild: type="Seq" Holger Hagenlocher

Dass Ultraviolettbestrahlung Viren und Bakterien unschädlich machen kann, ist innerhalb der vergangenen Jahrzehnte mehrfach durch Studien erwiesen worden. „Die von uns verwendeten UVC-Strahlen werden unter anderem zur Desinfektion in der Medizintechnik eingesetzt“, erläutert Ralf Rabold, Vertriebsleiter bei ad notam. „Wir haben an unserem Smart Mirror eine Einheit angebracht, die im 60-Grad-Winkel UVC-Licht abstrahlt. Spiegel bieten sich dafür an, weil sie fest installiert sind und nicht bewegt werden.“

Ein intelligenter Spiegel

Ein Bewegungssensor sorge dafür, dass die Strahlung nur dann aktiviert ist, wenn niemand vor dem Spiegel stehe. Das System sei deshalb ungefährlich. Zudem arbeite der intelligente Spiegel so, dass die UVC-Strahlung ihre keimtötende Arbeit automatisch in den Zeiten verrichtet, in denen die Räume ohnehin ungenutzt sind. Zusätzlich könne mit der intelligenten Steuerung einer Smartphone-App die Desinfektionsdauer überwacht sowie die Reinigungsintervalle und -intensität einstellt werden.

Vielfältiger Einsatz möglich

„Gerade in öffentlichen Einrichtungen, Krankenhäusern oder Verwaltungsgebäuden werden Sanitärräume von vielen Menschen besucht. Auch im gewerblichen Bereich, in Hotels und Restaurants – ein WC mit Waschbecken und Spiegel gibt es überall“, deutet Rabold die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten an.

System wirkt schnell

„Im Handwaschbecken befinden sich oft 600 mal mehr Keime als in der Toilette“, erläutert Rabold weiter. Deshalb lasse sich mit dieser Lösung die gesamte Virenbelastung deutlich senken. Im Gegensatz zur Wischtechnik, also Reinigung mit dem Lappen und Desinfektionsmittel, sei das System genauer und effektiver. Denn eine Oberflächendesinfektion sei nicht einfach. Deshalb sei es beeindruckend, wie schnell das System wirke. „In klinischen Studien wurde gezeigt, dass das Covid-19-Virus bereits in 37 Sekunden nicht mehr nachgewiesen werden konnte.“

Erhältlich seit 1. Januar

So würden mit der Produktneuentwicklung bis zu 99,9 Prozent der häufigsten Erreger innerhalb von Sekunden eliminiert, ohne Einsatz schädlicher Reinigungsmittel. Damit könne Reinigungsmittel gespart und die Arbeitszeit für die Reinigung der Sanitärräume reduziert werden. Seit 1. Januar sei der intelligente Spiegel erhältlich.

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