Die frühsommerlichen Temperaturen sind endlich da und nicht nur Menschen halten sich jetzt gerne im Freien auf. Auch viele Insekten schwirren vermehrt auf Blumenwiesen und Gärten umher – allen voran Bienen. Dass die es sich manchmal etwas zu bequem machen, musste Andrea Kammerlander nun feststellen.

Die Gottmadingerin hatte nämlich ein Bienenvolk in ihrem Garten. „Mein Mann ist an unserem Apfelbaum vorbeigelaufen und hat ein lautes Summen gehört. Er hat nach oben geschaut und das Bienenvolk entdeckt“, erzählt Kammerlander. Ihr Mann sei dann etwas unruhig geworden, sie selbst sei entspannt geblieben.

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„Ich habe gleich einen Imker kontaktiert, der schnell vor Ort war und sich um die Bienen gekümmert hat“, sagt sie. Das sei auch die richtige Entscheidung gewesen, sagt Helmut Mayer aus Steißlingen. Er ist Imker und erster Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Hohentwiel-Singen. „Imker sind darauf spezialisiert Bienen einzufangen und genau das muss man in so einem Fall tun.“

Bienenvolk einfangen: So geht‘s

Der herangerückte Imker bringe einen Schwarmfangkasten mit, eine Wassersprühflasche, eine Leiter und einen Besen – mehr brauche es nicht, um die Bienen einzufangen, sagt Mayer. Zunächst werde die Schwarmtraube mit Wasser aus dem Zerstäuber besprüht. „Das sorgt dafür, dass sich die Bienen enger zusammenziehen und nicht so schnell auffliegen“, erklärt der Imker.

Die Schwarmkiste stelle man darunter, dann kann man an dem Ast schütteln und mit dem Besen die restlichen Bienen hinunterfegen. Laut Helmut Mayer sei es gar nicht möglich, alle Bienen auf einen Streich einzufangen. „Wichtig ist es, dass die Königin und der größte Teil der Bienen im Schwarmkasten sind.“ Der Kasten werde dann in der Nähe der Stelle aufgestellt, an dem der Schwarm hing. Nur das Flugloch bleibe geöffnet. „So können die restlichen Bienen in den Schwarmkasten fliegen“, sagt Mayer. Man müsse nur etwas Geduld mitbringen.

In diesem Bienenfangkasten gibt es ein Flugloch. So können die restlichen Bienen, die noch nicht eingefangen wurden, selbstständig ...
In diesem Bienenfangkasten gibt es ein Flugloch. So können die restlichen Bienen, die noch nicht eingefangen wurden, selbstständig hineinfliegen. | Bild: Andrea Kammerlander

Genauso habe sich die Situation im Garten von Andrea Kammerlander abgespielt, die sich das Naturschauspiel angesehen hat. Der Gottmadinger Imker, der die Bienen in ihrem Garten eingefangen habe, Helmut Beyl, sei nach einigen Stunden zurückgekehrt und habe das Bienenvolk mitgenommen.

„Das war total faszinierend“, sagt Kammerlander. „Ich habe mich über das Bienenvolk in meinem Garten gefreut, denn ich habe Wert darauf gelegt, einen bienenfreundlichen Garten aufzubauen. Offensichtlich fühlen sich die Bienen hier wohl“, sagt die Gottmadingerin.