Seit Montag gibt es für Freibäder und Badeseen Lockerungen – der Badesommer könnte also kommen. Auch bei den Bäderbetreibern in Engen, Gottmadingen, Hilzingen, Rielasingen-Worblingen, Singen, Steißlingen und Stockach herrscht Freude darüber, dass es in den Inzidenzstufen bis 10 und bis 35 einige Lockerungen für Freibäder gibt. Aber es gibt auch Kritik, wie Gottmadingens Bürgermeister Michael Klinger, der die Abstimmung zwischen den Kommunen koordinierte, nun mitteilte. Einer der Gründe: Nach 1,5 Jahren Pandemie verkünde die Landesregierung noch immer am Wochenende, was für die Gemeinden ab Montag gelte.

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Klinger kritisiert weiter: „Ich bedauere außerordentlich, dass die Landesregierung in ihrer Kurzübersicht, was in den zwei niedrigsten Inzidenzstufen wieder möglich ist, den Bürgern suggeriert, dass Bäder wieder zum vollständigen Normalbetrieb übergehen können.“ Tatsächlich sei es aber so, dass die Badbetreiber nach wie vor Kontaktnachverfolgung, Hygieneregeln, Mindestabstände und maximale Besucherzahl in den Becken die Corona-Regeln aus der Bäderverordnung umsetzen müssten, so Klinger. Im Landkreis Konstanz liegt die 7-Tages-Inzident aktuell bei 2,8 (Stand Dienstagabend). Damit liegt die Region seit Tagen in der niedrigsten Öffnungsstufe. 18 Menschen sind derzeit im Landkreis Corona-Virus erkrankt.

Es bleibt größtenteils bei Online-Buchungen

Klinger macht deutlich, dass trotz Lockerungen bleiben einige Regeln grundsätzlich bestehen. Aus diesem Grund hätten sich alle Badbetreiber, auch in Verantwortung für die Gesundheit ihrer Gäste, darauf geeinigt, dass weiterhin für jedes Bad tägliche Besucherhöchstgrenzen gelten und die bisherigen Zutritts- und Besuchersysteme zur einfachen Kontaktnachverfolgung aufrechterhalten werden.

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Damit bleibe es überall, wo dies bereits etabliert ist, bei Online-Buchungssystemen. Die Zahl der möglichen Besucher werde jede Gemeinde auf Basis der zur Verfügung stehenden Wasserflächen und sanitären Anlagen für ihr Bad individuell festlegen, die Größenordnung wird jedoch für alle Bäder vergleichbar sein.

Nachfrage nach Schnelltests sinkt

In Steißlingen setzt man laut Bürgermeister Benjamin Mors weiterhin auf eine analoge Lösung bei der Kontaktverfolgung. „Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht“, so Mors. Aber auch er machte deutlich, dass er das Vorgehen der Landesregierung als nicht mehr tragbar empfinde. Er fordere mehr Zeit für die Vorbereitungen. „Schließlich sind es die Gemeinden, die die Lockerungen umsetzen müssen“, sagt er. Mit Blick auf das Testzentrum der Gemeinde in der Seeblickhalle kündigt Mors an, dass die Nachfrage sinke. Deshalb habe man sich entschlossen, donnerstags nur noch bis 18.30 zu öffnen. Die Teststrecke eines privaten Anbieters am Steißlinger See wurde bereits geschlossen.