Susanne Gehrmann-Röhm

Bei Constellium wird dieses Jahr noch kräftig erweitert. Diese frohe Botschaft überbrachten Werksleiter Adalbert Maier, Geschäftsführer Lionel Chapis, Markus Imholz als Vertreter des Bauherrn (Verwaltungsgesellschaft SMR5) sowie Bürgermeister Michael Klinger. Der Bau von zwei weiteren Hallen ist mit 65 neuen Arbeitsplätzen verbunden. Die neuen Hallen werden für die Produktion von weltweiten Neuheiten für die Elektromobilität benötigt. Außerdem ist der Bau eines zentralen Parkhauses für alle Mitarbeiter geplant.

"Wir sehen diese Erweiterung als Quantensprung", freut sich Werksleiter Adalbert Maier. Auch Bürgermeister Michael Klinger sprach von einem Paukenschlag. "Bisher haben wir Constellium eher als Ansammlung von Produktionshallen wahrgenommen. Doch nun sollten wir es endlich als Werk wahrnehmen", so Klinger. Mit der Erweiterung wird die Zahl der Mitarbeiter von derzeit 560 auf 625 anwachsen. Damit ist Constellium dann der größte Arbeitgeber in Gottmadingen.

Die Produktionsfläche wächst mit den beiden neuen Hallen von 35 000 auf 45 000 Quadratmeter, so Adalbert Maier. Eine der beiden neuen Hallen wird eher nicht sichtbar auf dem bisherigen Werksgelände entstehen, die andere an der Bundesstraße neben dem DAK-Parkplatz. Das 17 000 Quadratmeter große Grundstück hatte die Gemeinde vor drei Jahren aus einer Insolvenzmasse gekauft und bereits für eine erhoffte Erweiterung von Constellium freigehalten. Nun werden in den Bau der Hallen rund zehn Millionen Euro investiert, wie Investor Markus Imholz berichtet. Außerdem fließen etwa zwölf Millionen Euro in den Bau der neuen Anlagen.

Im gleichen Zuge soll auf einem weiteren Grundstück an der Bundesstraße eine viergeschossige Parkpalette mit 480 Stellplätzen gebaut werden, damit alle Mitarbeiter dort zentral parken können. Derzeit sind die Parkplätze an verschiedenen Stellen auf dem Werksgelände verteilt.

Die Bauanträge zur Errichtung der zwei Produktionshallen im Industriepark 316 bis 318 sowie einer Parkpalette auf dem Grundstück Industriepark 320 werden am Dienstag, 14. März, im Technischen Ausschuss des Gemeinderats behandelt. Bereits Ende des Jahres will Constellium mit der Einrichtung der Hallen beginnen, denn dies und die entsprechenden Tests dauern ein paar Monate. "Es ist ein großer Kraftakt, solch eine Erweiterung in so kurzer Zeit durchzuziehen", sagte Klinger. "Wir sind dankbar, dass die Gemeinde uns hier so entgegenkommt, denn die Zeitschiene ist ein Teil unseres Erfolgs", sagte Lionel Chapis. Markus Imholz ist ebenfalls froh über die große Unterstützung durch die Gemeinde. "Wir begleiten die Erweiterung seit dem Bau der Halle 5 seit rund sieben Jahren", so Imholz. Für Bürgermeister Michael Klinger ist es ganz klar, dass die Gemeinde zu dem großen Werk steht: "Wir sind ein Dorf mit industrieller Vergangenheit und Zukunft." Auch Lionel Chapis betont am Rande, dass dieses Werk ein Vorzeigeobjekt für Technologie und Produktion im Unternehmen ist.

Der Standort

Das Werk Constellium in Gottmadingen ist einer von sechs Standorten des Konzerns für den Bereich Automotive. Der Konzern hat insgesamt 22 Fertigungsstandorte in Europa, Nordamerika und China. In Gottmadingen werden Aluminiumlösungen für alle namhaften Automobilhersteller entwickelt und produziert. Das Vormaterial, die Alu-Strangpressprofile, kommen überwiegend aus dem Constellium Presswerk Singen. In Gottmadingen arbeiten zurzeit 540 Menschen, darunter über 100 Ingenieure. (sgr)