Nach dem überraschenden Tod des langjährigen Gailinger Gemeinderats Günter Manogg hat Bürgermeister Thomas Auer nun seinen Nachfolger Andreas Tirolf im Rat begrüßen können. Er rückt in das Gremium nach, da Michael Auer aus Altersgründen auf ein Nachrücken verzichtet, wie der Bürgermeister in der Sitzung erläuterte. Tirolf ist in Gailingen kein Unbekannter und nicht zuletzt seit über 40 Jahren an vorderster Front für die Feuerwehr aktiv. Gemäß der Gemeindeordnung gelobte Tirolf, sich für das Wohl und die Rechte der Gemeinde einzusetzen.
Dabei waren zur öffentlichen Sitzung zahlreiche Interessierte gekommen, galt es doch, die Notwendigkeit einer Sozialarbeitsstelle an der Hochrheinschule zu diskutieren. Schulleiter Jochen Freiberg hatte den Antrag gestellt und war zur Sitzung anwesend, um die Dringlichkeit näher zu beleuchten. Ihn begleiteten Konrektorin Barbara Linn, Fördervereinsvorsitzende Sabine Kowtunenko-Neu sowie weitere Eltern.
Zuerst stellte Freiburg klar, dass Schulsozialarbeit inzwischen zu einem Qualitätsmerkmal jeder Schule geworden sei. Der Unterstützungsbedarf steige stetig. Zu den wesentlichen Aufgaben der Sozialarbeit gehören Einzelfallhilfe und Beratung bei individuellen Anliegen sowie in Problemsituationen. „Sozialarbeit an Schulen versteht sich als professionelles Unterstützungssystem zur Bewältigung und Hilfe in einer sich verändernden Gesellschaft mit immer neuen Themen und Herausforderungen für Kinder, Eltern und Lehrer“, erklärte er. Im Wandel der Gesellschaft habe sich der Anspruch an die Institution Schule verändert, Erziehungsaufgaben würden oft abgegeben. Um den Bildungsauftrag auch weiterhin erfüllen zu können, seien zeitgemäße Schulen und Lehrerkollegien auf einen Ansprechpartner für alle Beteiligten angewiesen, der präventiv und intervenierend tätig werden kann. „Dabei kooperieren Schulträger, Jugendamt und Schule“, so Freiberg.
In Gailingen sei an eine Teilzeitstelle mit 30 Prozent gedacht. Laut den Voraussetzungen der Landesförderung würden aber erst Halbtagsstellen gefördert, weshalb aktuell eine Kooperation mit Büsingen angestrebt werde, wo ebenfalls eine 30-Prozent-Stelle geschaffen werden soll. Damit wären die Voraussetzungen erfüllt, eine Förderung möglich und der Arbeitsplatz attraktiver.
Kritik an der Förderung
Der Gemeinderat stimmte diesem Ansinnen mit einer Gegenstimme zu, nachdem im Vorfeld die Förderungsvoraussetzungen, sowohl vom Land als auch vom Landkreis, heftig kritisiert wurden. Man habe den Eindruck, die Finanzierung solle auf die Kommunen abgewälzt werden. Diese Problemstellung solle an den Kreistag herangetragen und zur Diskussion gestellt werden.