Inga Mahlstaedt malt überwiegend blaue Himmel, Wolken, Wasser, Bäume und Berge in menschenleeren Landschaften. Es sind Momente, die die Künstlerin festhält, oder wie sie sagt: „Die jeweilige Lichtsituation gibt die Impulse.“ Das könne auch eine rosa Wolke sein, die sich in einem Bach spiegelt.

Es gehe ihr um die räumliche Annäherung, die Korrespondenz zwischen Himmel und Erde, zwischen Weite und Enge, Ferne und Nähe. „Himmel und Erde“ ist auch der Titel der Ausstellung in der Sparkassen-Hauptstelle in Engen. Auch wenn es ihr nicht um die Wiedergabe real existierender Orte geht, sind die Hegauberge in ihren Bildern zu erkennen.

Tief einfallendes Abendlicht

Inga Mahlstaedt lebt in Tengen und ist oft in den Abendstunden in der Landschaft unterwegs, wenn die Sonne schon sinkt und an Kraft verliert. Das tief einfallende Licht macht den Reiz ihrer Bilder aus, die Motive scheinen geheimnisvoll und wecken Emotionen. Im Abendlicht werfen die Bäume lange Schatten auf den Boden, verdeckt von überhängenden Baumästen spiegelt sich das Licht nur matt auf der Wasseroberfläche.

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In einem anderen Bild scheint die Sonne hinter dem Berg unterzugehen, nur die Blätter der davor stehenden Bäume heben sich im Licht der letzten Strahlen hervor. Inga Mahlstaedt erklärt: „Durch subtile Farbnuancen und Licht- und Schattenführung versuche ich, Tiefe zu erzeugen und ein Raumerlebnis zu schaffen.“ Es sei schon eine Herausforderung, aber gerade das mache die Malerei für sie aus.

Kinder im Lockdown

In Zeiten der Pandemie bekommen die Begriffe Nähe, Weite und Raum eine ganz neue Bedeutung. Das setzte die Künstlerin in der Auswahl an Kinderbildern während der Zeit des Lockdowns um. Ein Kind sieht das Panorama einer Großstadt vom Balkon im achten Stockwerk aus, ein anderes spielt mit Puppen in einem kahlen Raum. Auch wenn der Blick auf das Handy das Leben hereinholt, wird die Einsamkeit der abgebildeten Figuren spürbar. Die Ausstellung ist bis zum 6. Mai zu den Öffnungszeiten zu sehen.