Kurz vor 23 Uhr war es mit der stillen Nacht zu Ende. 22.45 Uhr notieren die Diensthabenden der Leitzentrale am Samstagabend, 24. Dezember, als Bewohner ein Feuer meldeten. „Wir wurden zu einem Gebäudebrand in der Engener Altstadt alarmiert“, berichtet Abteilungskommandant Benjamin Bach.
Mit sechs Fahrzeugen und 60 Einsatzkräften rückte die Wehr aus. „Wir werden bei der Alarmierung meist ungenau über das Ausmaß der zu leistenden Hilfe bei Bränden oder technischen Hilfen informiert und rücken mit mehreren Fahrzeugen aus“, erläutert Bach.
Die Erfahrung habe gezeigt, dass es besser sei ausreichend Fahrzeuge und Aktive einzusetzen, um nicht verspätet Nachalarmieren zu müssen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte sei ein Zimmerbrand im Obergeschoss eines Altstadthauses vorgefunden worden. Erst wenige Tage zuvor musste die Engener Feuerwehr ein in Brand geratenes Adventsgesteck löschen.

Zur Ursache des Brandes von Heiligabend kann die Feuerwehr noch nichts sagen und auch Erkenntnisse der Ermittler der Polizei liegen bislang nicht vor. Vor Ort an Heiligabend konnten die Löschtrupps schnell Schlimmeres in den engen Gassen verhindern.
„Der Brand wurde von zwei Atemschutztrupps mit einem C-Rohr gelöscht“, berichtet Bach. Personen hätten sich zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise nicht in der Wohnung befunden. Weitere Wohnungen in dem Gebäude wurden parallel kontrolliert.

Groß ist das Risiko, dass im historischen Altstadtensemble vieler mittelalterlicher Häuser das Feuer auf benachbarte Gebäude übergreift. Dazu ist es aber nicht gekommen.
Die Engener Wehr hat aber nicht nur mit der Situation in der Altstadt zu kämpfen: „Engen hat mit seinen sieben Ortsteilen die flächenmäßig größte Gemarkung im Landkreis Konstanz, welche auch topographisch große Unterschiede innerhalb der Gemarkung aufweist“, sagt er.
Zu den Ortsteilen gehören etwa 38 Höfen und Siedlungen, welche zum Teil in größerer Entfernung zum jeweiligen Ortsteil liegen. Ausgeprägte Ortskenntnis helfe dabei in jedem Fall, ganz egal ob der Einsatz in den Weiten der Landschaft oder in mitten in der Altstadt zu bewerkstelligen ist.
Wohnung ist nach Brand unbewohnbar
Für die Bewohner der betroffenen Wohnung war Heiligabend erstmal vorbei. Engens Bürgermeister Johannes Moser, der ebenfalls vor Ort war, konnte aber eine städtische Unterkunft organisieren, da die Wohnung vorerst unbewohnbar ist.
Angaben zur Schadenshöhe und Brandursache der Polizei liegen noch nicht vor.