Es ist kein Geheimnis, dass in Engen Vieles auf der Basis von bürgerschaftlichem Engagement organisiert wird oder zumindest eine starke Unterstützung durch das Ehrenamt erfährt. Für Jutta Pfitzenmaier ist der Förderverein der Stadtbibliothek so ein Beispiel, wie die Vereinsarbeit ganz konkret eine städtische Institution unterstützt. Denn ohne die Arbeit des Vereins wäre ein so großes Angebot, wie es die Engener Bibliothek bietet, in einer Kleinstadt überhaupt nicht denkbar. „Die Mitarbeit der Fördervereinsmitglieder in der Bibliothek macht eine halbe Stelle aus“, verdeutlicht die Fördervereinsvorsitzende.

Das könnte Sie auch interessieren

Ehrenamt macht Bücherei attraktiver

Sie sei dabei nur eine von vielen. 18 Mitglieder des Fördervereins arbeiten aktiv mit. In Anbetracht der anderthalb hauptamtlichen Stellen bei der Stadtbibliothek ist das eine ganze Menge. Die Ehrenamtlichen sorgen mit ihren Diensten in der Ausleihe vor allem für mehr Öffnungszeiten bei der Bibliothek. „Die würden wir gerne auch noch weiter ausbauen“, gibt Pfitzenmaier zu verstehen.

Die Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbibliothek in Engen bleibt Jutta Pfitzenmaier.
Die Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbibliothek in Engen bleibt Jutta Pfitzenmaier. | Bild: Kerle, Helene

Doch das ist bei Weitem nicht alles, was der Verein leistet. Besonders stark ist das Veranstaltungsprogramm mit Lesungen, Vorträgen, Filmen und dem jährlichen Büchermarkt in der Stadthalle. Die Einnahmen des Vereins fließen in die Bibliothek. „Der Förderverein kommt jährlich für circa ein Viertel aller Neuerwerbungen“, beschreiben die Bibliothekarinnen Bärbel Oetken und Judith Maier-Hagen in ihrem aktuellen Jahresbericht. Konkret waren das im vergangenen Jahr 5.531 Euro für neue Medien. Somit trägt der Verein auch inhaltlich ganz entscheidend zur Attraktivität der Einrichtung bei.

Der Förderverein macht sich aber auch im Bereich der Leseförderung stark. Die ist besonders wichtig, wie eine aktuelle Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen zeigt. Laut dieser hat in Baden-Württemberg jedes fünfte Grundschulkind Probleme beim Lesen und Zuhören.

Das könnte Sie auch interessieren

Vor diesem Hintergrund hat der Förderverein im letzten Jahr die Aktion „Erstlesebücher für Erstklässler“ gestartet. Jeder Erstklässler bekam ein Buch überreicht. „Zum Teil war es das erste Buch, das die Kinder bekommen haben“, gab Jutta Pfitzenmaier bei der Hauptversammlung des Vereins zu verstehen. Das Projekt soll im neuen Schuljahr wieder stattfinden. Mit einer Bücherkiste möchte der Verein außerdem die Entwicklung der ukrainischen Kindern in der Spielegruppe im katholischen Gemeindezentrum fördern.

Bürgermeister Johannes Moser nutzte die Gelegenheit bei der Hauptversammlung, um dem Verein seinen Dank auszusprechen. „Das Erfolgsrezept der Stadtbibliothek ist die Zusammenarbeit der Hauptamtlichen und der Mitglieder des Fördervereins“, lobte er. „Das was sei für uns leisten ist letzten Endes unbezahlbar“, gab er den Mitgliedern zu verstehen und lud sie kurzerhand als Anerkennung zu einem Ausflug ins Roseanum nach Hilzingen ein. Moser übernahm außerdem die Entlastung des Vorstands und die Leitung der Vorstandswahlen. Hier blieb alles wie es ist.