Spärliche Resonanz gab es auf das Engener Testwochenende in der Stadthalle. Während sich auf der Skateranlage neben der Halle viele Kinder und Jugendliche tummelten, herrschte drinnen weitgehend Leere. Lara Baumgärtel von der Stadtverwaltung betreute die Aktion vor Ort: „Eigentlich hätten wir hier sechs Teststraßen, es ist aber nur eine in Betrieb.“ Bei vielen Anmeldungen hätte man auch noch in der Großsporthalle getestet. Aber schon die Anmeldungen seien zögerlich gewesen, spontanes Testen wollte man wegen Gruppenbildung vermeiden.
163 bis Samstagnachmittag
Bis Samstagnachmittag waren 163 Personen beim Testen. Damit konnte das Ziel, möglichst viele Bürger an diesem Wochenende zu testen und dadurch die Infektionsketten frühzeitig und großflächig zu unterbrechen, nicht erreicht werden. Baumgärtel sieht mehrere Gründe für die geringe Testbereitschaft: „Vermutlich waren wir mit diesem Angebot einfach zu spät dran“. Inzwischen gebe es überall Testangebote und -pflicht.
„Hintergrund der Aktion war ja nicht, dass ein Bonus für die Teilnehmer rausspringen könnte. Der Sinn war, Positive heraus zu ziehen, den Status quo festzustellen“, macht sie klar. „Es ist sehr schade. Wir haben viele Freiwillige mobilisiert und Aufwand betrieben. Dass das jetzt nicht so angenommen, ist schon bedrückend“, so Baumgärtel.
Anreiz zum Testen fehlt
Auch Ulrike Stille hält den fehlenden Anreiz für den Grund. Die Vorsitzende der Stubengesellschaft hilft im Testzentrum mit. So habe ein Musikverein angefragt, ob die negativ getesteten Mitglieder am gleichen Abend proben dürften. „Das geht natürlich nicht, wäre aber für die Vereine sicher eine Motivation gewesen“, so Stille. Für Thomas Meschenmoser und seine Frau Christa ist das Testen neben Impfung und den AHA-Regeln ein Weg aus der Pandemie. Beide betreuten am Samstag die Teststation. Die bei der Aktion positiv getestete Person habe von ihrer möglichen Infektion nichts gewusst, war symptomfrei. Daher, so Thomas Meschenmoser, sei die Testaktion mehr als sinnvoll, um die Infektionsketten zu durchbrechen.