Als Stadtbaumeister Matthias Distler in der vergangenen Gemeinderatssitzung die Bilder der neuen Sporthalle zeigte, war ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesender sicher. Zum ersten Mal konnten alle sehen, wie das neue Großprojekt an der Jahnstraße nach seiner Fertigstellung aussehen soll.

Fotorealistische Bilder der neuen Halle
Fotos kann es von dem neuen Gebäude natürlich noch keine geben. Der Bau soll im Spätherbst beginnen, wie Distler mitteilte. Stattdessen hatte der Stadtbaumeister sogenannte Visualisierungen der neuen Halle im Gepäck. Darunter sind fotorealistische Abbildungen zu verstehen. Grundlage für diese sind Grundrisse, verschiedene Ansichten und ganz besonders wichtig, die Materialien, die beim Bau zum Einsatz kommen sollen. Daraus wird ein 3D-Modell entwickelt, das im Anschluss fotorealistisch berechnet wird. Zum Einsatz kommt danach zum Beispiel auch Photoshop, um Menschen, Autos oder beispielsweise Pflanzen mit ins Bild zu bringen. Eine solche Visualisierung dient zum Beispiel dazu, ein Entwurf vor Laien darzustellen, die in Bauplänen wenig erkennen können. Die fotorealistische Darstellung hat aber auch für die Profis Vorteile. Anhand dieser lassen sich unter anderem Varianten in der Gestaltung vorab testen.


Baukosten gehen in die Höhe
Weniger erfreulich war die Kostensteigerung beim Hallenbau, von der Distler die Räte unterrichtete. Insgesamt wird von Mehrkosten in Höhe von 437.592 Euro gerechnet. Neben zusätzlichen Kosten, die auf die weitere Abstimmung mit den Schulen und Vereinen zurückgeht, sind es vor allem die weiter gestiegenen Baukosten, die hier zum Tragen kommen. Die Kosten liegen laut der aktuellen Einschätzung acht Prozent über der ursprünglichen Berechnung. Zulässig ist eine Abweichung um bis zu zehn Prozent, so Distler. Bürgermeister Johannes Moser untermauerte das Bauprojekt auch in Corona-Zeiten: „Es ist jetzt nicht geraten, die Maßnahme zurückzunehmen.“ Schließlich werde die Halle dringend benötigt. „ Ich freue mich, solche Projekte planen zu dürfen“, verdeutlichte Stadtbaumeister Matthias Distler im Gemeinderat. Der Gemeinderat beschloss den Bau Bau der neuen Sporthalle einstimmig und stimmte auch der Kostensteigerung zu.

Chronologie
- 2004 erste Diskussionen über Sanierung der alten Stadthalle
- 2014 Inbetriebnahme der neuen Stadthalle, alte Stadthalle ausschließlich als Sportstätte
- 2017 Beratung über Sanierung der alten Stadthalle
- 2018 Breite Zustimmung zu Neubau statt Sanierung, Konzept für Neubau und Förderanträge
- 2019 Bauantrag für neue Halle, auch als Voraussetzung für Zuschüsse
- 2020 Baugenehmigung und Zusage Fördermittel von 420.000 Euro, voraussichtliche Baubeginn im Spätherbst (ker)