Klaus Hertenstein lächelt, als er über seine Zeit im Engener Gemeinderat berichtet. Es war eine spannende, oft herausfordernde, aber gute Zeit, wird deutlich. In der aktuellen Gemeinderatssitzung wurde der UWV-Stadtrat offiziell verabschiedet. Er scheidet aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus seinem Amt aus.
„Ich scheide schweren Herzens aus. Es ist jetzt leider nicht mehr möglich“, sagt Klaus Hertenstein zur Ausübung seiner Pflichten als Stadtrat. So gerne hätte er die 30 Jahre vollgemacht, mit dem offiziellen Ende der Amtsperiode im nächsten Jahr. Zwei Schlaganfälle bereiteten dieser Hoffnung aber ein jähes Ende. Im Gespräch am Küchentisch beschreibt er, was für eine schwere Zeit er und auch seine Familie durchgemacht hat und wie froh er ist, dass es ihm jetzt wieder ganz gut geht. Und dann lässt er die letzten 29 Jahre Revue passieren.

1994 habe er zugesagt für den Gemeinderat zu kandidieren, „obwohl ich das gar nicht vorgehabt habe“, fügt er hinzu. Denn schon damals, und bis vor ein paar Jahren, war Klaus Hertenstein auch anderweitig intensiv ehrenamtlich im Einsatz. Und zwar 23 Jahre als Vorsitzender des Radfahrer-Vereins Edelweiß- Bittelbrunn (RVB) und dort als Abteilungsleiter für das Tischtennis aktiv. Ein Amt, dass er mit viel Herzblut ausgeübt hat. „Ich hab´s auch gerne gemacht“, sagt er zu seinem Auftrag als Gemeinderatsmitglied.
Fünf Jahre lang Bürgermeister-Stellvertreter
Fünf Jahre lang agierte er hier auch als Bürgermeisterstellvertreter und war neun Jahre lang stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat der Stadtwerke Engen. Man ahnt, so ein Engagement ist mit viel Zeit verbunden: „Es hat Wochen gegeben, da war ich am Abend nicht ein Mal Zuhause“, bestätigt Hertenstein und lächelt aber. Kein Wunder, auch bis zuletzt war der Bittelbrunner neben dem Gemeinderat auch Mitglied des Technischen und Umwelt Ausschusses sowie der Bürgerversammlung, außerdem war er Vertretung im Gemeinsamen Ausschuss und im Aussschuss für Verwaltung, Kultur und Soziales. „Ich war mein ganzes Leben lang ehrenamtlich engagiert. Irgendwo musst du dich miteinbringen, wenn du mitsprechen möchtest“, verdeutlicht er seinen Ansporn.
Die Stellvertretung des Bürgermeisters ist ihm als ganz besondere Aufgabe im Gedächtnis geblieben. „Da bin ich in sehr viele Haushalte gekommen. Das war sehr schön“, schildert er. Einen seiner größten politischen Erfolge errang er mit der grundlegenden Sanierung der Petersfelshalle in Bittelbrunn. Damit bekam der RVB nicht nur eine Halle, die den Maßgaben für das höherklassige Tischtennis entsprach, sondern Bittelbrunn auch ein schmuckes Bürgerhaus. „Ich war mit Leib und Seele Stadtrat. Das war mit meinem Beruf zusammen eine meiner Lebensaufgaben“, macht Klaus Hertenstein am Ende des Gesprächs deutlich.