Die Bilder wirken wie hingeworfen auf die Leinwand, schwarze Striche überlagern fast ungestüm die Farbflächen. Wie Fragmente fügen sich die Formen zu Kompositionen zusammen, die sich wie ein urwüchsiges Geflecht dynamisch über die Bilder ausbreiten. Unter dem Titel "Manchmal braucht Schwarz etwas Farbe" eröffnete die Stubengesellschaft Engen eine Ausstellung von Dieter Konsek im Städtischen Museum Engen. Sein künstlerischer Ansatz sind Beobachtungen in der Natur, wobei er dem Wesen der Bäume, Rinden oder Flechten nachzuspüren versucht.

Dass alles mit allem zusammenhängt, insbesondere was die Natur und den Menschen angeht, hätten schon die Maler und Philosophen wie Novalis vor 200 Jahren erkannt, bezog sich Clemens Ottnad in seiner Laudatio auf die Zeit der Romantik. Im Vergleich mit den Malern der Frühromantik, wo der Mensch klein war in der großen Natur, werde in Konseks Arbeiten ein subjektives Erleben von Natur und Welt erfahrbar.

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"Aus der vielfältigen Verschichtung unterschiedlicher Strichstärken und dem Einsatz von Farbe ergeben sich kompakt zusammengefügte Bildkörper, die sich zu komplexen Erinnerungsfährten verdichtet haben", erläuterte Ottnad. In seiner Vorstellungskraft könne der Betrachter die schemenhaften Formationen vervollständigen. Jenseits des Naturhaften würden die Arbeiten bisweilen eine weiter gefasste Metaphorik annehmen, die auch analog zur menschlichen Verfasstheit, Physiognomie und Gestalt mitgelesen werden können, so Ottnad. Ganz direkt würden diese in Konseks Zeichnungen nach Radierungen von Goya auftreten. Sie stellen einen Schwerpunkt in seinem zeichnerischen Werk dar. Dabei wählt Konsek Teile heraus, verwirft sie, zeichnet neu, überlagert und schafft so neue Zusammenhänge.

Eingangs hatte Ottnad die Aussage von Novalis "Die Welt muss romantisiert werden" schon zitiert. Nach Novalis heilt die Poesie Wunden, die der Verstand schlägt. In diesem Sinne müsse die Welt heute dringender denn ja romantisiert werden, so Ottnad.

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