Auch die sozial Bedürftigen des Tafelladens in Engen sollen sich zu Weihnachten einen kleinen persönlichen Wunsch erfüllen können. Dafür sorgt die Bürgerstiftung Engen. Aus dem Spendenfonds der Stiftung wurde den Verantwortlichen 4000 Euro zur Verfügung gestellt.
In einer kleinen Übergaberunde erläuterte Jürgen Stille, Vorstand der Bürgerstiftung, die Intention der Stiftung. „Der Tafelladen ist eine sehr wichtige soziale Einrichtung, die viel Gutes leistet und gebraucht wird“, erklärte Jürgen Stille. „Eigentlich sollten Tafelläden in einem reichen Land wie Deutschland nicht nötig sein, doch sie sind nötig und helfen Armut etwas zu erleichtern.“
Stiftung will auch ein Zeichen für die Helfer setzen
Im Vorstand der Bürgerstiftung sei es nie eine Frage gewesen, die Arbeit der Tafel in Engen zu unterstützen, damit sie gerade in der Vorweihnachtszeit ihr Angebot erweitern und auch den Bedürftigen einen persönlichen Wunsch zu Weihnachten erfüllen könne. Die Bürgerstiftung möchte aber auch mit dem Spenden-Beitrag den besonderen Einsatz der ehrenamtlichen Helfer honorieren, betonte er.
„Wir wissen das zu schätzen“, dankte Ruth Stark, die neue Leiterin des Tafelladens Engen. Mit Elan habe sie sich in die neue Aufgabe eingelebt, „fühle mich richtig wohl hier im Tafelladen und genieße die Kommunikation mit unseren Kunden sowie dem wunderbaren Team der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer“, stellte sie sich der Runde im Pressegespräch vor. „Mit den Einkaufsgutscheinen können wir unseren dankbaren Nutzern eine große Freude machen.“
Die Zahl der Kunden ist höher als im Jahr zuvor
„Die Gutscheine können im Edeka Holzky – das Geschäft unterstützt die Aktion – eingelöst werden“, erklärte Monika Lang von der Beratungsstelle der Caritas in Engen. Sie begleitet den Tafelladen in Engen und ist auch an den Öffnungstagen für individuelle Beratung zur Stelle.
„Die Berechtigungen für den Tafelladen haben in diesem Jahr zugenommen“, erklärte sie. Derzeit hätten 167 (2018: 145) bedürftige Haushalte einen Berechtigungsschein. Diese gliederten sich in 92 deutsche Haushalte mit 205 Personen und 75 Flüchtlings- oder Asylbewerber- Haushalte mit 265 Personen. Zunehmend befänden sich unter den deutschen Haushalten auch Rentner.
Sie stellte auch das Procedere der Einkäufe an den beiden Einkaufstagen vor: „Um eine gerechte Verteilung des Angebots zu ermöglichen, ziehen die Kunden eine zufällige Nummer, nach der sie aufgerufen werden.
Außerdem achten die anwesenden Helfer im Laden darauf, dass Einzelne nicht zu viel einkaufen, damit auch die Letzten noch bedient werden können. Aktuell betreuen wir pro Öffnungstag 40 bis 50 Haushalte. Der Einkaufswert pro Kunde und Einkauf beträgt zwischen 4,40 und 5,90 Euro“, beschreibt sie.
Zusätzlich ständen die Helferinnen im Tafelladen auch für Erklärungen bereit. „Dieses Angebot brauchen wir auch besonders für die Flüchtlinge, die bei uns einkaufen. Sie kennen die meisten Angeboten gar nicht, wissen oft nicht, was sie damit kochen können und fragen immer wieder nach, was darin enthalten ist“, beschreibt sie die erweiterten und wichtigen Aufgaben der Helfer.
Herzlich dankte Thomas Heintschel, Geschäftsführer der Caritas, auch stellvertretend für Udo Engelhard, Vorstand des Tafelladenvereins Singen, für die Spende der Bürgerstiftung und lobte das beispielhafte Engagement der Verantwortlich in Engen mit ihren jährlich rund 2500 erbrachten Einsatzstunden.
Das Ziel: Die Tafel Engen möchte Menschen in Armut helfen. Nicht alle Menschen haben ihr täglich Brot und doch gibt es Lebensmittel im Überfluss. Die Tafel in Engen bemüht sich hier um einen Ausgleich. Sie bietet Menschen mit wenig Geld günstig einwandfreie Lebensmittel an. Ergänzt wird dieses Angebot durch die Möglichkeit der Caritas-Sozialberatung.
- Die Lebensmittel: In der Tafel werden Lebensmittel wie Brot und Backwaren, Milchprodukte, Obst und Gemüse sowie Trockenprodukte zu sehr günstigen Preisen angeboten. Einzelhändler und Firmen spenden diese Lebensmittel.
- Tafel und Caritas: Der Caritasverband Singen-Hegau kooperiert bei der Tafel Engen mit der Singener Tafel. Beide Vereine bringen eigene Kernkompetenzen ein. Die Caritas steht für die soziale Beratung, die Tafel für gute Lebensmittel.
- Zehnjähriges Bestehen: Der Tafelladen feierte im Mai ihr zehnjähriges Bestehen. Er befand sich anfangs in der Hauptstraße. Von Anfang an bekam er Unterstützung von Engener Händlern und von der Stadt. Als die Caritas 2012 in die Schillerstraße umzog, zog auch der Tafelladen mit um. Unter den 24 ehrenamtlichen Helfern sind acht seit zehn Jahren dabei. „Anfangs hatten viele Kunden eine Hemmschwelle, zu uns zu kommen“, sagte Elke Lohmann, eine der Helferinnen, die seit zehn jahren dabei sind, im Mai bei den Feiern zum Zehnjährigen. „Aber mittlerweile tauschen wir uns aus und sind zu einer Gemeinschaft geworden.“ Die Tafel ist ein Gemeinschaftsprojekt der Caritas Singen-Hegau und der Singener Tafel. (jw/ebr)