Sengende Sonne, eine laue, lange Nacht – viele Hegau-Berge, beeindruckende Ausblicke, zwölf ausgetüftelte Versorgungs- und Erlebnisstationen ein Shuttle-Service rund um die Uhr: Das alles erwartete die 190 Teilnehmer der 24-Stunden-Wanderung über 84 Kilometer durch den Hegau.
Der Schwarzwaldverein Engen/Hegau hatte, unterstützt von zahlreichen Vereinen, Sponsoren, Helfern und nicht zuletzt von den Gemeinden an der Strecke, tatsächlich alles nahezu perfekt durchgeplant, vorbereitet und organisiert. Nichts wurde dem Zufall überlassen und das zahlte sich aus. So konnte die ambitionierte, erstmals durchgeführte Veranstaltung nahezu reibungslos und ohne nennenswerte Probleme für Veranstalter und Teilnehmer durchgeführt werden – wie der Vereinsvorsitzende Peter Kamenzin am Ende der Veranstaltung ausführte.

Die Anwesenheit zahlreicher Bürgermeister beim Start um 18 Uhr an der Großsporthalle und auch der Besuch des neuen Landrats Zeno Danner bezeugten eindrücklich, wie wichtig es den politisch Verantwortlichen in der Region ist, den Hegau als touristische Premium-Wanderregion auch weit über die Region hinaus bekannt zu machen. „Veranstaltungen dieser Art und Qualität können dem Hegau-Tourismus wichtige Anstöße geben. Potential ist reichlich vorhanden“, sagte Engens Bürgermeister Johannes Moser sinngemäß in seiner Rede zum Auftakt der Veranstaltung.

„84 Kilometer sind schon ein Brett“ – so eine Teilnehmerin aus dem Stuttgarter Raum. Das durfte man keineswegs unterschätzen. Insbesondere bei den derzeit herrschenden Temperaturen und angesichts der Tatsache, dass im Hegau die Wanderwege größtenteils in der prallen Sonne verlaufen.

Viele hatten sich bestens auf diese herausfordernden Bedingungen eingestellt. Mental und seitens Ausrüstung und persönlicher Krafteinteilung. Die Allermeisten waren wohl durchaus trainierte Hobby-Wanderer, aber diese Strecke brachte doch einige an den Rand ihrer Möglichkeiten. Eine wirkliche Grenzerfahrung also. So war es auch geplant. Dennoch blieb, auch durch die gute Organisation, das Risiko begrenzt.

Natürlich konnten nicht alle den vollen Parcours absolvieren. Der allseits begeisterten Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch. Niemand musste sich überfordern. Wirklich negative Stimmen waren gegenüber dem Verfasser überhaupt keine zu vermerken. Ganz im Gegenteil. Auch wer wegen Blasen oder Ähnlichem vorzeitig aufgeben musste oder weil einfach die Kräfte schwanden, war voll des Lobes und guter Stimmung.
„Insgesamt in jedem Fall ein beeindruckender, schöner Erfolg“, zog Peter Kamenzin in seiner Schlussansprache Bilanz. Er dankte all seinen Mitstreitern, insbesondere der Ideengeberin, Initiatorin und Mitorganisatorin Heike Kunle, welche sich über den gesamten Zeitraum als Schlussläuferin dafür eingesetzt hatte, dass alle Teilnehmer weitgehend unbeschadet ihr Ziel erreicht haben, abgesehen von kleineren Blessuren. Eine Neuauflage der Veranstaltung ist frühestens in zwei Jahren geplant.

Die Teilnehmer
Es waren überwiegend Teilnehmer aus der Region unterwegs, aber auch aus ganz Baden-Württemberg, der Schweiz und Italien. Das Verhältnis Mann zu Frau war nahezu ausgeglichen. Hinsichtlich der Altersverteilung dominierten die mittleren Jahrgänge. Die Jüngsten waren Anfang 20, die Ältesten 70 Jahre. Die Teilnehmerzahl war auf 190 beschränkt. Die Heterogenität der Teilnehmer stellte die Veranstalter vor Herausforderungen. Eine Minderheit von quasi Profiläufern unterbot jegliche Zeitvorgabe um Stunden. Daraus werde man die richtigen Schlüsse ziehen müssen“, so Ulrike Henkel, Fachwirtin für Öffentlichkeitsarbeit. (hh)
