
Die heute bekannte Weilerkapelle am Ortseingang von Bodman entstand um 1700 herum, wie ein Schild am Eingang erklärt. Sie steht mitten im Straßendreieck der Straße „Im Weiler“ sowie der an ihrem Standort gespalteten Kaiserpfalzstraße.


Das Gotteshaus entstand als Ersatz für einen Vorgängerbau von 1492, der in jenem Jahr am Tag vor Fronleichnam zu Ehren der Schmerzhaften Mutter Gottes sowie des Evangelisten Johannes und des Heiligen Kreuzes geweiht worden war, wie das der zweite Band von „Bodman – Dorf Kaiserpfalz Adel“ erklärt.

Gemälde seit 1962 über dem Altar
Auf dem Altar stehen Kerzen und ein Kreuz. Das riesige Ölgemälde über dem Altar der Weilerkapelle stellt das Leiden, Sterben und die Auferstehung Christi dar. Es stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, erklärt das Büchlein „Bodman am Bodensee„, das Wilderich Graf von und zu Bodman verfasst hat. Es ist eines von drei Gemälden in der Kapelle.

Links unten ist der Fall Christi unter dem Kreuz, darüber die Kreuzschleppung, Verspottung Christi, Beweinung, Grablegung, Erscheinung vor Maria Magdalena, rechts oben die Auferstehung und ganz oben der Kalvarienberg. Das Bild hängt seit 1962 in der Kirche.

Wie die Figuren an den Wänden heißen
Die Bänke und Wand gegenüber des Eingangs: Links ist die spätgotische Figur von Pieta zu sehen, rechts an der Mauer hängt eine Maria-Figur mit dem gekreuzigten Jesus. Das Patrozinium der Weilerkapelle, die auch den Namen „Zur Schmerzhaften Mutter“ trägt, ist das der Schmerzhaften Mutter Gottes.


Für den Bau um 1700 seien mutmaßlich gotische Mauerteile verwendet worden, so der zweite Band von „Bodman – Dorf Kaiserpfalz Adel“. Renovierungen gab es 1888, 1934 und 1962. An einer anderen Wand befindet sich außerdem die Figur St. Anna Selbdritt, die Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind zeigt.

Zwei weitere Gemälde über der Sakristei
Im hinteren Bereich der kleinen Weilerkapelle mit den Fenstern mit Wabenmuster befindet sich die Sakristei. An der Wand darüber hängen zwei Ölgemälde, die wie das größere Altarbild oben halbrund sind. Die beiden Bilder zeigen Darstellungen des Todes des Heiligen Josephs und St. Antonius von Padua mit dem Jesuskind.

Die Kapelle ist ein „schlichter, einschiffiger Putzbau im Chor mit dreiseitig geschlossenen, nicht eingezogenen Ostteil“, beschreibt der zweite Band von „Bodman – Dorf Kaiserpfalz Adel“. Bis zur Renovierung im Jahr 1962 waren Glasgemälde von 1888 in der Kirche, die dann entfernt wurden.

Der Blick von den hinteren Bänken zum Eingang (links) und Altar (rechts hinten). Die hölzerne Felderdecke wurde im Jahr 1962 eingebaut, heißt es im Büchlein „Bodman am Bodensee„, das Wilderich Graf von und zu Bodman verfasst hat.

An der Wand zwischen Eingang und Altargemälde hängt die 1750 entstandene Holzfigurengruppe St. Anna Selbdritt, die Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind zeigt. Sie stammt mutmaßlich aus der Annakapelle am Plissen, die 1766 abgebrochen worden ist, erläutert der zweite Band von „Bodman – Dorf Kaiserpfalz Adel“ zur Herkunftsgeschichte.
