Die Unwetterereignisse in diesem Sommer haben deutlich vor Augen geführt, wie wichtig eine rechtzeitige Warnung der Bevölkerung im Ernstfall ist. Um in Notsituationen mehr Menschen erreichen zu können, hat das Land Baden-Württemberg ein Sirenen-Förderprogramm ins Leben gerufen, mit dem Sirenen errichtet oder ertüchtigt werden sollen. Das will auch die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen nutzen und moderne Sirenen anschaffen. Nach einem Antrag der beiden Grünen-Gemeinderäte Christoph Leiz und Tonja Sailer setzte sich der Gemeinderat mit dem Thema auseinander.

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Wie die Gemeinde in der Sitzungsvorlage erklärt, verfügt Bodman-Ludwigshafen zwar nach wie vor über Sirenen. „Obschon beim Umbau des alten Rathauses zum Atelierhaus eine Diskussion hierüber entbrannt war, hat der Bürgermeister entschieden, dass die Sirene – trotz erheblicher Kosten – auf das Dach des Zollhauses montiert wird“, heißt es. „Des Weiteren haben wir noch Sirenen auf dem Dach der Sernatingen-Schule und auf dem Schulhaus Bodman.“

Neue Anlagen bieten mehr Möglichkeiten

Das Problem: Diese sind bereits alt und damit nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Wie Steffen Bretzke, Gesamtkommandant der Feuerwehr Bodman-Ludwigshafen, auf SÜDKURIER-Nachfrage berichtet, können die vorhandenen Sirenen nur Signale der Leitstelle empfangen. Die neuen Geräte dagegen könnten zusätzlich auch direkt von der Gemeinde aus eingeschaltet werden und verschiedene Alarme abspielen: Einen Appell an die Bevölkerung, in Notfällen Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen zu achten, ein Feuerwehralarmierung sowie einen Entwarnton.

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Wie es in der Sitzungsvorlage heißt, können sie außerdem zur Anbindung an das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickelte Modulare Warnsystem (MoWaS) über Digitalfunk angesteuert werden. Laut Steffen Bretzke sollen nun die modernen Sirenenanlagen die veralteten Geräte ersetzen, „und eine neue wird auf das Feuerwehrhaus in Bodman gebaut“. Die Feuerwehr habe festgestellt, dass dort derzeit die Sirenen nicht gehört werden.

So viel Geld könnte es geben

Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die modernen Sirenen unter der Voraussetzung der Zuschüsse anzuschaffen. Laut der Sitzungsvorlage können die neuen Anlagen in Dach- beziehungsweise Gebäudemontage „bezogen auf die Kosten der Planung und Errichtung der Gewerke“ mit höchstens 10.850 Euro gefördert werden. Für Sirenensteuerungsempfänger, für die nach Information von Steffen Bretzke je einer pro Sirenenanlage nötig wird, gibt es höchstens 1000 Euro pro Stück. Das Förderprogramm des Landes sieht vor, dass die Sirenen bis zum 31. Dezember 2022 installiert sein müssen.