Das Neubaugebiet Schiltbühl II am Waldrand oberhalb von Ludwigshafen hat eine längere Diskussion im Gemeinderat ausgelöst. Das Problem: die extreme Hanglage. Sie führte in der Debatte über den Bebauungsplan-Entwurf zu Änderungswünschen. Die Bauherren möchten mehr Möglichkeiten.

Korridor für Fledermäuse

Bürgermeister Matthias Weckbach wies direkt darauf hin, dass die Baufenster aufgrund des Hanges nah an der Straße sein werden. Es seien inzwischen keine Artenschutzflächen mehr im Bebauungsplan drin. Allerdings müsse ein Dunkelkorridor für Fledermäuse garantiert werden, die innerorts an Straßenlaternen jagen.

Bild 1: Debatte im Rat: Im Neubaugebiet am Rande von Ludwigshafen sollen mehr Wohnungen entstehen
Bild: Schönlein, Ute

Weckbach betonte, dass Schiltbühl II als allgemeines Wohngebiet keine Ferienwohnungen haben dürfe. Die wohnbaupolitischen Grundsätze der Gemeinde könnten dort nicht angewendet werden, da der Bebauungsplan nach Paragraf 13b des Baugesetzbuchs für die schnelle Schaffung von Wohnraum aufgestellt worden sei.

„Das Gebiet dient nur dem Wohnen“, sagte er. Auch Zweitwohnungen seien daher explizit ausgeschlossen. Weckbach betonte, es sei ihm wichtig, den Bebauungsplan schnell voranzubringen, damit es zügig mit der Erschließung losgehen kann. Das sei wichtig, da die Haselmaus vergrämt werden müsse, ehe sie in den Winterschlaf gehe.

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Der Bebauungsplan sieht Unterschiede bei der erlaubten Bebauung vor, je nachdem, ob das Grundstück oberhalb oder unterhalb der künftigen Straße liegen wird. Das sei so gedacht, damit nicht schon die Garage, die in den Hang gegraben werden müsse, dem Haus rechnerisch ein Vollgeschoss wegnehme.

Gefälle bereitet Probleme

Eine Schwierigkeit, die viel Raum in der Debatte einnahm, war das Gefälle. Weckbach erläuterte detailliert, wo es wie steil werde und dass sich die Bestandsgebäude im Schiltbühl unter Straßenniveau befänden. Dieser Fehler solle bei Schiltbühl II nicht gemacht werden.

Bürgermeister Matthias Weckbach warnt vor den Fehlern, die bei früherer Bebauung begangen wurden.
Bürgermeister Matthias Weckbach warnt vor den Fehlern, die bei früherer Bebauung begangen wurden. | Bild: Matthias Güntert

Auf eine Rückfrage von Alwin Honstetter (CDU) erklärte Weckbach, in Schiltbühl II könnten später statistisch gesehen 52 Personen leben. Und Michael Koch (CDU) regte an, mehr als zwei Wohneinheiten pro Haus zu erlauben, da es bei drei Geschossen sonst zwei riesige Wohnungen gebe, was nicht so sinnvoll sei.

Ja zu kleineren Wohnungen

„Wir haben sonst kleine, hohe Häuser“, sagte er. Weckbach unterstützte diesen Vorschlag. „Wir können später immer noch ohne erneute Offenlage reduzieren, aber umgekehrt geht es nicht“, erklärte er zu den Möglichkeiten im weiteren Bebauungsplanverfahren.

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Das Gremium beschloss die in der Sitzungsvorlage angestrebten Änderungen aus der Offenlage bei einer Nein-Stimme. Neu kam im Beschluss hinzu, dass in der oberen Häuserreihe nun drei Wohneinheiten erlaubt sein sollen – in der unteren Reihe bleibt es bei zwei.